Motorradreise
  Venezuela 2003/04
 

VENEZUELA 2003 / 04

TEIL 1

Salue zaeme
Ich wünsche euch einen guten Start ins neue Jahr und viel Freude und Spass.

Wir haben ganz tolle Ferien in Venezuela. Hatten zuerst einige Probleme ein  Motorrad zu finden. Nach ca. 4 Tagen waren wir dann so weit. Unser Toeff ist ein Yahama 225 XT, nicht schlecht fuer den Anfang. Wir mussten dafuer einen Spezialvertrag mit dem Haendler abschliessen. Ein sogenannter “Bring Motorrad ganz zurueck Vertrag”. Als Depot haben wir unser  Flugticket dagelassen.

Am ersten Tag haben wir dann die ersten 198 Kilometer zurueckgelegt. Es hat alles bestens geklappt. Simons Motorrad hat aber dann schon die ersten Krankheitsanzeichen von sich gegeben. Die Vergaser-Grippe kam zum Vorschein.  Leider haben wir es nicht sofort erkannt was es ist und sind vollen Mutes weitergefahren. Im Flachen Land am Meer entlang ging es auch noch akzeptabel.

Dann das erste Highlite. Wir kamen auf die Halbinsel noerdlich von Coro. Ploetzlich waren wir in der Wueste, doch es hatte leider keine Kamele. Voller Bewunderung schauten wir die riesen Sandduenen vor uns aufsteigen. Was Reto auch noch bemerkte war weniger schoen.

SIMON hatte am Vorderrad keine Luft mehr, auf gut Schweizerdeutsche er hatte einen Platten. Also nichts wie zurueck, ca 2 Kilometer in die Stadt Coro und dort war auch schon der Retter zur  Stelle. Der Vorderpneu war in ca. 15 Minuten geflickt. Man muss wissen das die Strassen in Venuzuela nicht unserem Standart entprechen. Manchmal hat es kleiner, machmal groessere Loecher oder es fehlen die naechsten paar Meter. Es heisst immer aufpassen. Uebrigens die Reparatur hat 1.80 SFR gekostet.

Das Leben im allgemeinen ist sehr preiswert um nicht zu sagen sogar sehr billig.  Der offizielle Wechselkurs ist 1 US Dollar ergeben 1600 Boliwar. Auf dem Schwarzmarkt erhaelt man aber zwischen 2500 bis 2800 Boliwar.

Das Benzin schlaegt uns gewaltig auf das Ferienbudget. Mit sage und schreibe 4 Rappen pro  Liter und einem durchschnittlichen Verbrauch von 3 Liter auf 100 Kilometer sind wir uns noch nicht im Klaren, ob wir die Reise beenden koennen.

Auf der Halbinsel haben wir 2 Tage verbracht und  dabei einige 100 Kilometer auf Sandpisten und im freien Gelaende sowie am Meer entlang zurueckgelegt.

Dann ging ab in die Berge. Von Meereshoehe ueber Schotterpisten, durch Bachbette und natuerlich auch Asphaltstrassen sind wir bis auf 4230 ueber Meer geklettert und haben dabei die Motorraeder bis aufs Blut geplagt. Die lezten Hoehenmeter musste Simon sein Toeff sogar stossen, da dieser den Geist aufgeben wollte (Vergasser ist sehrwahrscheinlich verschmutzt).

Runter nach Meridad gings dann ganz Flott, wobei die Venezuelaner Simon einigemale Fluchen hoerten. Sein Motorrad schoss zwschendurch, dann wollte es wieder den Geist aufgeben. Die Stossgebete von Reto und Simon wurden aber vom lieben Toeffgott erhoert und wir erreichten Meridad noch vor einbruch der Dunkelheit. Die Stadt liegt auf ca. 1600 Meter ueber Meer und hat die laengst und hoechste Seilbahn der Welt. Leider ist es wie mit so machem in diesem Lande, es funktioniert nicht immer alles so wie es sollte. Wir haben uns gefreut wie kleine Kinder auf die Fahrt mit der Bahn, doch es sollte nichts daraus werden.
Sie war out off function.

Dafuer hatten wir einen anderen Hohepunkt. Wir haben am Neujahrstag, kein Leben war in der Stadt ersichtlich, in aller Ruhe den Vergaser von Simons Toeff zerlegt, gereinigt und wieder eingebaut.
Und siehe da es funktionierte alles wie am Schnuerchen. Simon konnte wieder Lachen und wollte Reto ein bisschen Foppen mit seiner neuen Rennmaschine voll funktionstuechtig.

In Meridad haben wir auch unsere erste Pause auf diesem Trip eingelegt. Nach 3 Tagen ging’s dann zuerst zurueck auf ca. 3100 Meter hoch und dann sage und schreibe auf ca. 200 Meter hinunter auf einer Distanz von ca. 60 Kilometer. Die Fahrt ins Tal hinunter war wunderschoen. Durch eine Landaschaft voller Baeume,  Blumen, Kaffeplantagen und Kakaoofelder, zwischen Bananenbaeumen und Fluesse hindurch. Einfach toll. Sogar Simon hat einige Sachen gesehen was nicht ganz selbstverstaendlich ist. Die die es nicht Glauben koennen sonst Toni fragen. In Thailand ist Simon einmal unter dem Bauch eines Elefanten durchgefahren und hat dies ueberhaubt nicht bemerkt.
Er hat sich im letzten Jahr ueberhaupt nichts gebessert.

In der Naechsten Grossen Stadt, den Namen wissen wir im Moment nicht mehr, hatten wir das erstemal seit langem ca. 9 Tagen wieder Natelempfang und Reto hat erfahren, dass er zum Ritter geschlagen wurde. Er war somit Ritter der Landstrasse und Ritter der Safran Zunft. Dies haben wir mit einem Bier begossen. Normalerweise trinken wir keinen Alkohol………………….


waerend der Fahrt.

Am Abend oder besser gesagt bei Ankunft am jeweiligen Etappenziel trinken wir immer wieder ein Bierchen.  ICE BIER POLAR ist hier die Hausmarke und laesst sich auch ganz ring die Kehle hinunter werfen. Es kommt immer wieder vor dass wir 3-6 solche vernichten. Der Preis fuer ein Bier ist auch Human so ca 10 Liter Benzin. Uebringens Wasser ist teurer als Benzin so koennt ihr selber den Bierpreis ausrechnen.


Wettberwerb:   Wie Teuer ist ein Bier.


Der Gewinner erhaelt von Simon eine Harasse Getraenk nach freier Wahl, entweder Bier oder ein Suessgetraenk.
Einsendungen bitte auf die Mailadresse r.schriber@schriberag.ch

Teilnehmer dieser Reise koennen nicht am Wettberwerb mitmachen. Ueber den Wettbewerb wird keine Korrespondenz gefuehrt.


Bei der Abfahrt aus der Stadt bemerke Reto wieder einmal, das Simon am Vorderrad einen platten hatte. Es war noch nicht alle Luft rauss, doch es konnte nicht mehr lange gehen. Schnell ein Pneumechaniker aufsuchen, aber wo diesen am Samstagnachmittag finden? Wir hatten Glueck, gleich 2 Ecken weiter war Einer. Die Reperatur dauerte nur ca. 15 Minuten und wir konnten guten Mutes weiterfahren

Es wurde wieder heiss, die Temperaturen stiegen gegen die 32 Grad an. Nach ca. 80 Kilometer wollten wir einen kleinen Halt einlegen. Gesagt getan.
Das kuehle Nass haben wir genossen.
Also Jacke an, Handschuhe ueber die Haende stuelpen und Helm auf. Start der Motoren. Simons Toeff machte keinen wank. Was war los?
Wir haben den halben Toeff zerlegt und kontrolliert. Die Zuendung funktioniert nicht mehr. Der Zuendverteiler liegt unter dem Tank. Als Tank weg und schauen wie dieses Ding aussieht. Nach ca. 15 Minuten hatten wir den Verteiler freigelegt. 2 bis 3 Mal daranklopfen und siehe da der Toeff springt wieder an.
Wir waren beide ueber Gluecklich dass das Moeffi wieder laeuft.


Am Abend haben wir dann eine super Hasienda gefunden. Der Besitzer Alfons lebte einmal in Lausanne und war mit einer Schweizerin verheiratet.  Somit waren wir perfekt aufgehoben, konnten zuerst ein langersehntes Bad im Pool nehmen, natuerlich bei Bier und Geissenkaese und zu guter letzt auch komplett gereinigt und versaeubert.
Am Abend waren wir beim Nachtessen der Familie eingeladen. Es gab es eine halbe Sau, bestens ca. 3 Stunden am offenen Feuer gebraten.

Dazu tranken wir was??? Natuerlich Bier.    Es war ein wuerdiger Rahmen zur Feier des Ritters.

Am andern Morgen war das naechste Etappenziel San Fernando eine gemuetliche Reise sollte es werden.

Dem war aber nicht so. Wieder bei einem kleinen Getraenkehalt wollte Simon Toeff einfach nicht mehr anspringen. Also alles nochmals. Seitenbleche, Satel und Tank weg. Klopfen an den Zuendverteiler und dann sollte es ja wieder funktionieren. Leider war kein Erfolg in Sicht. Also was sollten wir machen? Wir waren ca. 160
Kilometer von der naechsten groessern Stadt entfernt. Die Frauen nennen dies “In der Pampa sein”. Grosse Scheisse......

Also Teil fuer Teil von Retos Toeff an Simons Toeff montieren und schauen ob dieser dann wieder anspringt. Leider war auch nach 2 Stunden in der gaehnender Hitze kein Erfolg sichtbar. Was machen?  Es gibt nichts anderes als den Toeff nach San Fernando zum Mechaniker zu bringen. Aber die Grosse Frage war wie.

Die Zuendende Idee sollte kommen. Sie kam auch sofort und heisst abschleppen. Aber woher ein Seil zum Abschleppen nehmen wenn nicht stehlen. Zum Glueck kamen unsere 3 Freunde von der Hasienda mit ihrem rostroten Corolla gerade vorbei und haben uns bemerkt. Sie sprechen uebrigens perfekts Spanisch im gegenesatz zu uns. Doch wir lernen jeden Tag 2-3 Woerter dazu oder unsere Zeichensprach wird immer besser am internationalen Standart angepasst.

Ca 300 Meter von unserem sagenumworbenen Halt war in dieser weiten kargen Welt sogar ein Huette mit Menschlichen Bewohner. Unser venezuelanischer Freund konnte dann in spanischer Sprache nach einem Seil fragen. Nach laengerem Suchen wurde die Frau auch fuendig. Es kamen 2 kleinere Stricke zum vorschein. Zusammen mit dem Abschliessseil von Reto bildeten wir dann eine sogenannte Abschleppvorrichtung.

Der spannende Moment brach an. Wird es funktionieren und das geknoepfe halten??
Oh ja, alles funktioniert bestens. Und so sind wir mit gut 70 km/h gegen San Fernando gedonnert.

So alle 30 Kilometer hat es im Lande sogenannte Kontrollposten der Guarda Zivil.
Meistens stehen sie da und schauen einem ganz perplex an und verstehen die Welt nicht mehr. Da kommen 2 mit Helm und Jacke in dieser Hitze, was wollen die??

 Die Spinnen ja die Schweizer, werden sie denken.


Erster Posten in Sicht. Was kommt jetzt ist die grosse Frage, Antwort einfach durchfahren und nichts sagen.

Funktioniert perfekt. Der junge Mann am Strassenrand hat sich nicht geruehrt.

Warum hat dann Reto 100 Kilometer mehr auf dem Tacho als Simon???  (PS der Tacho von Reto funktioniert uebrigens nicht und trotzdem hat er 100 Km mehr)

Die zweite Sperre folgt zu Gleich. Dort war nur einer anwesend und er war sehr Pflichtbewusst. Anhalten und spanisch sprechen war angesagt. Die Verstaendigung war schwierig und wollte auch vor allem aus unsererseits nicht richtig klappen (wir wollten Ihn einfach nicht verstehen). Er hat uns in seinem perfekten Spanisch mitgeteilt, dass es in Venuzuela unter Androhung der Todesstrafe verboten sei ein Motorrad mit einem Motorrad abzuschleppen.
Wieder kommen unsere 3 venuzuelanischen Freunde mit Ihrem tollen Fahrzeug angerollt. Was ist los?  ….. (Der Einte spricht uebrigens perfekt englisch und kann sich mit uns ganz gut unterhalten).
Aber auch er kann beim Militaerpolizist nichts erreichen. In der Zwischenzeit ist es schon 5 Uhr abends. Hier in Venuzuela geht die Sonne so nach 6 Uhr unter und danach ist es dunkel wie in einer Kuh.
Es gibt nichts anders, als das Toeffli auf einen Laster zu heben und mit diesem gemuehtlich nach San Fernando tuckern. Unser Freund, der Militaerpolizist hat auch ganz freundlich ein Transportfahrzeug organisiert. Dieses kommt auch promt nach ca. 30 Minuten angetuckert. Bei uns waere dies ca. 5 Minuten gegangen. Aber hier geht alles ganz gemuetlich und schoen eines nach dem Andern oder eben dazwischen noch etwas anderes. Die venuzuelanischen Freunde haben wir in der Zwischenzeit dankend entlassen und Ihnen gesagt sie sollen doch weiterreisen, wir kaemen schon zurecht. Alvaro sagt uns noch, er habe gehoert der Preis fuer den Transport sei so ca 40’000.—Bolivar  (20.—Sfr).
Doch der ankommende Chauffeur wollte 90’000.—Bolivar. Kommt nicht in Frage meinten wir und teiltem ihm mit wir seien bereit 40’000.—zu bezahlen. Nein  war seine Antwort. Auch wir blieben stur bei unseren 40’000.--. Er kam runter auf 50’000.--, wir blieben weiter stur und sagten wir koennen auch hier am Kontollpunkt bleiben. Er stieg ein, kehrte seinen Laster und war weg.

Was nun??? Grosse scheisse sagten wir uns, doch Prinzip ist Prinzip. (PS es ging um 5.—SFR)

Doch ca. 10 Minuten spaeter hat der ganz freundlicher Polizist uns einen Laster fuer 40’000—Bolivar organisiert. Ohne zu  Motzen hat er auch noch  mitgeholfen das Motorrad auf den Laster zu heben.
So ging die Reise in rasanter Fahrt der Dunkelheit und San Fernando entgegen.

Doch ein Unglueck kommt selten allein, das Dritte kommt sogleich.

Ca. 10 Kilometer vor San Fernando, als wir schon gegen ca 100 Kilometer in der Dunkelheit zurueckgelegt hatten, Reto 1000 Mueken  gegen das Gesicht prasselten, blieb der Laster am Strassenrand stehen.  Kein Gasolin im Tank (kein Moscht auf gut schweizerdeutsch).
Naechste Aufgabe war demzufolge was????  Benzin in der Dunkelheit zu organisieren Was wir nicht bemerkten, war, dass der Laster nicht ganz alleine unterwegs war. Es folgten etwas spaeter noch 2 Jeep mit der ganzen Sippschaft die auch promt am gleichen Ort wie der Laster anhielten. Mit dem Einten ging es dann auf die Jagt nach Treibstoff. Etwa eine halbe Stunde spaeter erschienen sie wieder und hatten den wohlersehnten Saft bei sich.

Problem 2, wie einfuellen.
Sofort waren 2 Petflaschen, von der 2 Litersorte gefunden. Es folgte der Versuch des Flaschenboden abzuschneiden mit einem unscharfen Messer, was aber das Schweizer fasnachts Sackmesser von Reto danach mit Bravur loeste. Das Einfuellen des Benzin war erfolgreich abgeschlossen.

Problem 3. Wie starte ich einen Laster ohne Anlasser??
Luftfilter vom Vergasser trennen. Vergaser mit Benzin fuellen , alles wieder zusammensetzen und anschieben. Dies sollte eigendlich funktionieren. Wie aber dies alles ohne Licht machen. Die zuendende Idee war die Taschenlampe welche die Frima Frey + Cie unsere Expedizion zur Verfuehgung gestellt hat.

Endlich in San Fernando angekommen wurden wir ganz perfekt vom Laster in das gewuenschete Hotel “Grand Plaza de San Fernando”  chauffiert. Nur eines hatten wir im Kopf und dies war heisses Wasser ueber das edle Haupt rinnen zu lassen. Im Zimmer angekommen, dann die groesste Ueberraschung. Die beste Dusche auf der ganzen bisherigen Reise mit 60 graedigem Warmwasser fanden wir vor. Das warme Nass hat uns wieder zum Leben erweckt.
Wir waren bereit fuer unschaendliche Schandtaten im Ausgang. Nein der Magen knurrte und wir wollten etwas futter.
Draussen vor dem Hotel lag dann der naaechste Hoehepunkt unserer Reise. Die Yahama Reperaturwerkstatt war genau gegenueber unserem Hotel. Freude herrschte.
Zum Nachtessen gab es dann einen “Hamburgesa normale” und natuerlich was????


Am heutigen morgen dann der ersehnte Gang zum Mechaniker. Der Laden war ein Mega Ding fuer Venezuela. Das Personal super freundlich, natuerlich nur spanischsprechend.
Der Mechaniker war noch nicht anwesend dafuer eine recht sympatische Ladentochter.
Ca. gegen 10 Uhr waren auch die Mechaniker anwesend. Mit der international anerkannten Zeichensprache erklaerten wir dann ein paar mal was wir schon alles versucht haben, sowie was wir von einem Motorrad zum andern gewechselt haben. Unserer Verdacht bestaetigte sich, dass es die Zuendspule im Motorblock  sei.
In der perfekt aufgeraeumten Werkstatt (wirklich kein Witz, es kann sich Mancher ein Vorbild nehmen) haben wir dann die Spuhle demontiert, natuerich unter fachkundiger Hilfe von Simon und Reto.
Die Spule muss neu gewickelt werden. Ein Ersatz ist nicht an Lager. Gesagt getan, der Mechaniker fuhr mit unsrer Spule davon und wir gingen in die wohlverdiente  Siesta.

Ein kleiner Nachtrag zur vorhergehnder Geschichte habe ich noch.
Simons Tasche hat auf der Fahrt nach San Fernando noch einen unliebsamen Kontakt mit dem Auspuff. Dieser war zum Zeitpunkt der ominoesen Beruehrung noch sehr heiss, so heiss das dieser gleich zwei Loecher in den Ledersack brannte. So dass der Inhalt in rauchenden kleinen qualmenden Flaemmchen aufging. Auch das Ladegeraet des Handy schmolz ganz zart vor sich hin.

Wieder zurueck in der Story.
Gerade neben dem Yahama Werkstatt sassen 4  Maenner in einer Garage. Der einte Flickte eine uraltes aber sehr warscheinlich noch brauchbares Transistorradio, der ander hantierte an  einer lederen Bauchtasche mit einer uralten Singer Naehmaschine. Sofort kam uns die Idee die Tasche bei diesem wohlbegabten Mann zu reparieren. Dieser machte dies auch perfekt.
Die Tasche ist jetzt einfach etwas kuerzer aber immerhin wieder dicht und voll Einsatzfaehig.

Danach ging Reto auf die Suche nach einem neuen Ladegeraet. Leider ohne Erfolg.
Simon hatte mehr Erfolg. Er hat die Mechaniker tatkraeftig beim Einbau der neu gewickelten Spuhle unterstuetzt. Doch es kann im richtigen Leben nicht alles so einfach gehen wie im Film. Das Motorrad sprang nach einigen versuchen auch wirklich an, aber leider kam es nicht richtig auf Touren.  Was ist jetzt los.
Also wechseln von Retos Spuhle auf Simons Toeff und schauten ob es funktioniert. Uns es laeuft wirklich wie geschmiert.

Also alles wieder demontieren, beide Spuhlen zum Wickler bringen und alles nochmals richtig wickeln. Die Spuhle von Reto soll gemessen werden und die richtige Ohmzahl aufweisen. So koennen wir mit grosser Sicherheit sagen es wird morgen um 8 Uhr, bei euch ist es dann 13 Uhr, sagen ob es laeuft.
Wir bitten alle die dieses Mail vor diesem Zeitpunkt, 6. Januar, 13.00 Uhr lesen fuer uns ein Stossgebet losszulassen, damit wir unsere Reise fortsetzen koennen.
Danke allen tausend mal.

So die Besitzerin des Internet Caffees will Feierabend machen und wir muessen abbrechen. Das Nachtleben und das wohlverdiente Essen ruft. Was ruft und noch diesen Abend.

Willst du mehr erfahren sei gespannt und erwarte voller Hoffung die Naechste Folge des spannenden, prickelnden, wahrheitsgetreuen Reisebricht der Expedition Venuzuela 04.


TEIL 2

.....Weiter im Text...

Das Fadenspüleli 3 auf 2 cm wurde dank Retos "altem" Möfi welches wieder mal als Muster diente im 2. Anlauf dann doch noch richtig gewickelt.
Und siehe da es funktionierte super und wir setzten unsere Reise nach Osten fort.
Wir planten eine Abkürzung von etwa130km statt 450km.
Schliesslich ist ja auf der gekauften Karte eine klitze kleine Strasse eingezeichnet, dass sie auf dem GPS nicht vorhanden ist, störte uns eigentlich überhaupt nicht.
Wir fahren ja nicht auf der Karte und schon gar nicht auf dem GPS Display von 6 x 8 cm sondern im Gelände.
Gesagt getan Strasse suchen Luftlinie 86km bis zum grossen Wasser Namens Orinogo.
Ein Kauboy zu Pferde trieb eine mega Herde "Filet Mignion" daher auf die Frage Quo Vadis verwies er uns der Strasse nach.
Im nächsten kleinen Dörfchen stellten wir die Frage erneut.
Die Antwort kam prompt dort wo wir durch wollen gebe es viel  „Aqua“ was das auch bedeuten mag....
Jedenfalls machten wir halt doch den Umweg und legten die 400km zurück wovon die ersten 130km nur Schotterrennstrecke waren so wie Paris Dakar im Fernsehen vor ein paar Tagen. Durchgeschüttelt und gerüttelt erreichten wir dann die Fähre über den Orinogo.
Die Süsswasserdelphine erspähten wir noch von weitem.
Die Überfahrt dauerte 1 1/4 Stunden und war für die armen Motorradfahrer wie wir übrigens wie alle Strassen gebührenfrei.
De Färimah wollte uns doch noch abzocken uns war jedoch bewusst, das es für Zweiräder nichts kostet, nur wie willst du dich da ohne spanisch aus dem Schlamassel ziehen? Reiseführer hervor Seite mit Fähriboot aufschlagen und auf schwyzerdütsch erklären, das hier geschrieben steht, dass die Überfahrt nichts koste.
Getan gebombt und er zog vondannen.

Am nächsten Tag ging’s weiter dem Orinogo entlang. Nach eine schönen Tagesetappe von 350km blieb ich in Cidad Bolivar ca. 400m nebendem Hotel stehen.
Was für ein Glück im Unglück leider war es wieder das verflixte Fadenspüleli.
Und  wieder war ein Mechaniker mega hilfsbereit.
Der Wickler in der Stadt wollte das kleine Spüleli nicht machen und garantieren ob dass dann je funktionieren würde könnte und wollte er so oder so nicht. 

So kam es, dass wir uns einer "Touristenfalle"anschlossen.
Statt wie geplant auf Mauritius auf der faulen Haut zu liegen gins ab in den Regenwald zum höchsten Wasserfall der Erde.
Aber dazu näheres später auf dieser Seite.

Mein Spüleli wurde bei Fernando in Caracas bestellt und 1 Tag später würde es mit A, B oder C Post eintreffen und siehe da es war auch so mit Expresszuschlag von Fr.5.00 und es klappte perfekt.
Wir im Dschungel und das Teil beim Mechaniker.

Von Cidad Bolivar flogen wir zuerst nach Canaima 1.Nacht in der Hängematte und von da.
70km mit dem Einbaum (natürlich mit Motor) Flussaufwärts zum höchsten Wasserfall der Welt entgegen.
Das Wasser donnert da von 982m runter zum fusse der gewaltigen Felswand einfach gewaltig unten kommt nur noch Wasserstaub und Regen an.

Nach ein paar Bierchen über den Durst machte das Hängematten schlafen um so mehr Spass.
Anderntags ging’s Flussabwärts zurück nach Canaima zu den gewaltigen 12 Wasserfällen, das ganze Wasser der Gegend knallt da so um die paar 100m runter unglaublich schön das wilde, schäumende Wasser im abendlichen Sonnenuntergang!

Zurück in CD Bolivar machten wir uns dann auf den Weg zurück nach Caracas, die letzte Etappe sollte ein Katzensprung werden!
Leider war dem nicht so, unsere Nerven wurden noch etwas unter Probe gestellt.
Zuerst riss bei mir das Gaskabel ca. 120km vor unserem Ziel, behelfsmässig repariert setzten wir unsere Reise fort.
Aller guten Dinge sind sicher mehr als 1 somit sollte man ja nicht erstaunt sein, dass ich vorne plötzlich einen Platten einfing.
Zuguterletzt wurde es noch dunkel, somit fragten wir einen Lastwagenfahrer ob er nicht huckepack mein defektes Motorrad bis zur nächsten Stadt mitnähme.
So kam es, dass wir 40km vor unserem Ziel in Santa Theresa noch eine
Übernachtung für Fr. 5.00 einlegten.
Am andern morgen zuerst Reifen reparieren und dann ab nach Caracas übrigens sind wir dann wirklich ohne weitere Panne an unserem Startpunkt angekommen.
Der Reifengott war uns diesmal nicht so hold  3x ich und 1x Plattfuss bei Reto waren ja echt genug.
Unglaublich schliesslich bin ich ja einmal von der Schweiz bis nach Australien 40'000km gefahren ohne einen Platten und dieses Jahr gleich 4x  für die 4'000km daraus lässt sich schliessen, dass wir die nächsten 36'000km irgendwo in der Welt sicher ruhe haben mit Luftverlust!
Bei der Rückgabe der Motorräder trafen wir noch einen etwas verrückten Holländer, der schon drei Jahre mit seiner Yamaha R1 (ist eine absolute Rennmaschine) rund um die Welt unterwegs ist...........

Nicht aller Tage ENDE !!!


Reto zurück in die Schweiz und ich für eine Woche ab nach Whistler Kanada Snowboard fahren.
Super schön hier in Kanada, jedoch alles etwa 10 bis 15 mal so teuer wie in Venezuela.
Habe mein Ziel erreicht 1 Tag Helisnowboarding 7x mit dem Hell hoch und unglaubliche Pulverhänge runterschwingen.

BIS ZUM NAECHSTEN JAHR IRGENDWO AUF DEM MOTORRAD !

Reto und Simon

 
   
 
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