Motorradreise
  Schweiz-Australien 1999/00
 

Mit dem Motorrad von der Schweiz bis nach Australien !



Reiseberichte in Tagebuchform von Unterwegs 

Mon, 07 Jun 1999 18:17:44 +0100 
 
Italien / Griechenland

Sali zaeme

Es ist gar nicht so einfach in Europa ein Internet Coffee zu finden !
Anbei die Tastatur ist ganz anders hier in Griechenland, du musst fast jeden Buchstaben suchen.
Wir sind nun ueber Italien 1-4.6.99 bis nach Griechenland vorgedrungen. der Zwischenhalt in Ravenna sowie an der traumhaften Kueste von Rodi und Vieste ging es dann weiter nach Brindisi. Mit einem feinen Glas italienischem Wein und einer exzellenten Pizza (muss ja nicht unbedingt nur eine Proschuto sein) stimmten wir uns auf die Ferien ein.
Die Ueberfahrt von Brindisi bis nach Igoumenitsa dauerte 9 Stunden.
Wir sind nun Wort woertlich querfeldein nach Istanbul unterwegs - so fehlten dann ploetzlich ca. 12 km Asphaltstrasse, aber was soll’s unsere BMW`s sind auch solchen Herausforderungen gewachsen. (wird hoffentlich auch so bleiben). technisch hatten wir bis jetzt noch keine groesseren Zwischenfaelle, ausser das die sogenante Velohanterung des GPS den Strapazen des Motorradfahrers nicht gewachsen war und somit mußte das Ganze behelfsmäßig instandgesetzt werden. Griechenland ist einfach traumhaft schoen, Straende wie in Italien vor wahrscheinlich 30 Jahren und die Bevoelkerung ist sehr freundlich und hilfsbereit. Einfach gesagt das ganze Land ist eine Reise wert ! Suedlich von Albanien gleicht Griechenland fast ein wenig unseren Schweizeralpen mit Paessen bis zu 1700m.
Uebrigens vom Krieg spuert man hier bis jetzt ueberhaupt nichts.
Wir sind zur Zeit in Thessaloniki und suedlich davon gibt es sehr schoene Halbinseln mit bis zu 60 und mehr Kilometern Ausdehnung.
Wir wuenschen Euch alles gute bis bald Simon.

Gruss Simon


Thu, 10 Juni 1999 19:23:13

Bericht aus der Tuerkei

Nach Griechenland sind wir schnurstracks Richtung Osten unterwegs. Die
Tuerken sind ein sehr offenes, lebensfrohes und freundliches Volk. Die
Grenzformalitaeten gaben uns einen Vorgeschmack fuer das Weitere im Osten,
ein neues Lebensgefuehl fuer Zeit und Raum! Die Tuerkei ist landschaftlich
schoen und interessant, umgeben von vier Meeren. Ich glaube die meisten
sind mir bekannt, werde es jedenfalls noch nachlesen bei Zeit und
Gelegenheit. .... Marmara-, Aegaeisches-, Schwarzes- und das
Mittelmeer.... jedenfalls viel Wasser! Erster Eindruck von Istanbul ist
gewaltig. Was wir aber nach ca. 10 Minuten Richtung Stadt sahen, uebertraf
fast alles schon Dagewesene!!! Eine MIGROS Filiale mit originalem
Schriftzug in unverkennbarer orangener Farbe. Einen Tag Sightseeing Tour
durch Istanbul, mit seinem bekannten Bazar, mit ueber 4000 Laeden laesst
uns so richtig auf das Abendland einstimmen. Da uns jetzt der Hunger, das
Nachtleben, die Bauchtaenzerinnen und alle Freuden des Lebens rufen
brechen wir nun ab.

Wir melden uns bei Gelegenheit wieder ev. wird es dann im Iran etwas
schwieriger ein Internet Café zu finden .

aber jedenfalls.....

HEUTE IST NICHT ALLE TAGE,
WIR MELDEN UNS WIEDER, KEINE FRAGE

Gruss Simon

 


Subject: WIEDER IN ISTANBUL 13.06.99
 
Nach einem kurzen Abstecher nach Izmit, ca. 110km östlich von Istanbul,
sind wir nun wieder zurück in der schönen Stadt am Bosporus.
Dies natürlich nicht freiwillig !

Meine liebevolle und um alles vergötterte BMW R 80 GS lief zwischendurch
nur noch auf einem Zylinder. Meine wenigen Kenntnisse im Bezug auf
Motorradtechnik brachten uns auch nicht weiter. ( Zündung überprüft,
Vergaser gereinigt, Bezinzufuhr überprüft und zuletzt sogar den Vergaser
von Susannas BMW ummontiert, um sicherzustellen, dass der Defekt nicht auf
der Benzinseite liegt.
( dies natürlich unter fachkundiger Hilfe "nein nicht von Susanna" sondern
von Walti "Grüter + Gut" in Ballwil Schwiererland ) was mit der Technik
(Natel) so alles möglich ist.  BESTEN DANK WALTI !!!

Aber eben dies, half dann doch nichts, weil der Defekt nicht bei der
Mechanik, sondern beim Motor zu suchen war.
Ein Polizist, brachte uns dann zu einer kleinen, aber wie sich
herausstellte, kompetenten Yahmaha Garage.
Nachdem der ganze Motor zerlegt wurde, die Ventile wieder eingestellt
waren, versuchten wir eine Probefahrt.
Das Schmuckstück lief für mich, als "Elektriker" fast wieder einwandfrei.
Die Kompression sei jedoch nicht so wie sie sein sollte und es sei besser,
in Istanbul einen BMW Haendler aufzusuchen um den Defekt, für die lange
Weiterfahrt zu reparieren.
Übrigens die Polizei faehrt hier genau unser Typ von BMW.

Morgen geht’s zum Mechaniker und dann weiter zum schwarzen Meer.

Gruss Simon


Thu, 17 Jun 1999 15:51:05 +0100 
 
MOTORRAD R 80 GS 15.06.99

sali zaeme

Wollte eigentlich schlafen gehen, aber was soll’s, genau neben dem
Hoteleingang befindet sich ein Internet Café.

Somit schnell die News betreffend Motorrad !

Wir verbrachten den ganzen gestrigen Tag in einer neuen und mit allem
ausgestatteten BMW Garage.
Habe beim zusehen sehr viel gelernt, denn zu Hause brachte ich ja die Zeit
nicht mehr auf, einen Schnellkurs bei Walti zu absolvieren!

Das Personal ist sehr freundlich und hilfsbereit, für uns Nordlaender fast
etwas unheimlich.
Eine solche Gastfreundschaft wie hier in der Türkei haben wir beide noch
selten erlebt. ( Vielleicht weil wegen der PKK weniger Feriengaeste hier
sind.) Völlig unbegründete Angst.

Also zur Sache:

Es war so wie erwartet, die Ventilsitze waren nicht dicht und mussten neu
eingeschliffen werden. Dazu ist wirklich eine mit Spezialwerkzeug
ausgestattete Werkstatt von grossem Nutzen.
(Haette es nicht gerne irgendwann, irgendwo selber versucht!)
Laeuft wieder neu, wie ab der Stange....
Bei Susannas Motorrad wurden noch die Simmenrige der Gabel ausgewechselt.
Die linke Gabel war schon seit einigen Tagen etwas oelig.

Bis bald  Simon

 


TÜRKEI 19.06.99
 
Sali zaeme,

Nach einem Sturz, einer Verhaftung und sonst noch ein paar kleinen Abenteuer geht es Susanna wieder gut.
Alles halb so schlimm!
Zuviel Sand, gedankenversunken an die schönen Türken, das traumhafte Meer und schwups.... das Motorrad war am Boden.
(Teststufe Nummer 1: stelle das Motorrad im Sand alleine wieder auf) ev. Wüstentest für Iran, Pakistan)

Kurz darauf.... wurde Susanna festgenommen, nur weil ich sie ca. 15 Minuten alleine lies.
Ein anonymer Anrufer alarmierte die Polizei, mit der Aussage eine "BOMBIGE" PKK - Touristin treibe ihr Unwesen im Quartier.
(Teststufe Nummer 2: wie verhalte ich mich gegenüber drei grimmigen, mit allem ausgestatteten Geheimpolizisten?)

Aber echt, uns (jedenfalls mir) geht es wirklich gut.
We are ready to fight now.

Die Türken sind so freundlich, eben haben wir super gegessen und noch schnell nach einem Internet-Cafe gefragt.
Schwups waren ca. 3-5 Personen da und dann gings mit dem Privatauto zum gewünschten Ort. Einfach super.
Wir sind nun in Rize immer noch am schwarzen Meer, nun fast ganz östlich der Türkei.
Morgen machen wir einen Abstecher in die Taeler von Georgien.
Dann geht es weiter in den Iran. Susanna hat bis dann den Test Nummer 3 noch zu absolvieren.
(Wie trage ich das Kopftuch und ev. den Tschador richtig, dass man hinaussieht und nicht hinein.)

Das schwarze Meer ist traumhaft und hier im Osten gibt es   fast keine Touristen mehr. Damit sind auch die Preise um die Haelfte gesunken.
In Istanbul war alles schon noch ein wenig kostspielig.

Ein paar Preisbeispiele aus Rize, absoluter Hightechservice inbegriffen:


Cola  Fr. 0.60
Hotel Fr. 9.00 - 15.00 Zimmer für zwei drei vier .......
Essen Fr. 4.50 pro Person

Wir melden uns sobald als möglich. Könnte jedoch ein Problem werden, denn in drei Tagen passieren wir die Grenze zum Iran.
Wenn der Iran so moslemisch ist wie erwartet, dann gibt es dort sicher kein Bier ist doch klar. Bestimmt aber auch kein Internet-Cafe, denn man könnte ja damit ein Bier bestellen.


BIS BALD GRUSS

SIMON + SUSANNA

 

 

 

IRAN 29.06.99 - 02.07.99 


 
Ein Sturz von Susanna, der jetzt im nachhinein glimpflich abgelaufen ist,  zwang uns in Ghom (eine islamistische Hochburg mit ca. 15 Mio Einwohnern) einen laengeren Zwischenhalt einzulegen.
Bevor von irgend einer Seite Panik aufkommt, uns geht es wirklich gut und wir wurden umsorgt von diversen hilfsbereiten Iranern.
Susi hat sich beim Sturz den Fuss verstaucht und wie das so in einem fremden Land ist, ueberliessen wir uns einmal den Faengen der Justiz und den Aerzten.
Alle wollten eigentlich nur helfen, machten das Ganze aber dadurch etwas traeger.
Wir standen ploetzlich unter Polizeischutz, sogar der Polizeichef (Major) nahm sich unseren Problemen an.
Im Spital wurde geroengt um festzustellen, dass wirklich nichts gebrochen ist.
Durch Ali, einem einheimischen kleveren jungen Mann, wurde dann ein Lehrer organisiert, welcher unsere Anliegen ins Farsi uebersetzte und uns jederzeit zur Hilfe stand.
Susanna konnte das Spital nach zwei Tagen mit Gipsfuss verlassen und zu mir ins schoene ,ruhige Hotel umsiedeln.
Sie war ja im Spital die Attraktion des Jahres !!!!!!!
Man koennte meinen, die Iraner haetten noch nie eine Schweizerin gesehen.
Uebrigens, den Chef des Spitals haben wir auch getroffen (einmal eine Frau) sie war auch sehr hilfsbereit und bewirkte sogar noch, dass die Rechnung etwas preiswerter wurde.
Zwei Uebernachtungen im Spital inkl. Pflege, Verpflegung und Krankenwagen zum " Gipsarzt" war gleichteuer wie eine Hoteluebernachtung ca. 23 US S.
Von nun an schlafen wie nur noch in den Spitaelern..........
Das Motorrad hat natuerlich auch etwas gelitten. das Vorderrad, sowie die Lenkkopflagerung und div. Frontteile sind total defekt.
( Ob man dies hier im Iran reparieren kann, bleibt fragwuerdig.)
Ich war noch zu einer muslemischen Hochzeit eingeladen. Ein paar Infos betreffend Beziehung und Heirat:
Im Ganzen vorehelichen Leben sind Maenner und Frauen getrennt. Wenn man jemanden heiraten will, muss man ihn bzw. sie ja zuerst kennenlernen. Voellig LOGO !
Dies erfolgt meistens ueber das Telefon, dann wird dort gefloertet was das Zeug haellt.
Will man dann heiraten, hat dies dann der Mann dem Vater oder dem Bruder der Braut mitzuteilen. Die Frau wird dann doch noch gefragt, ob sie einer Beziehung zustimmen will !
Nun wenn alles paletti ist, koennen sich die Zwei ca. 1 Jahrlang sehen ( wohnen aber noch nicht zusammen ).
Ein Jahr spaeter wird geheiratet, dies ist dann ein Fest wie bei uns, jedoch alle Frauen und Maenner getrennt. (Habe ich miterlebt voellig komisch).
Maenner duerfen nicht mit Frauen zusammen sein, ausser der Eigenen. Die Frau darf gemaess muslemischem Glauben Ihren Koerper, sprich Haut, keinem anderen Mann zeigen.
Darum sind alle vom Kopf bis Fuss verschleiert.
Schwestern und Brueder duerfen natuerlich zusammen sein " Alles was Verwandt ist".
Ein Beispiel: Als ich bei Ali uebernachtete gesellten sich seine zwei Schwestern schnell zu uns, jedoch Tueren und Fenster zu, damit das niemand aus der Nachbarschaft sah. Als jedoch Freunde von Ali sich zu uns gesellten, machte es schwups und die beiden Schwestern waren verschwunden.
Ich besuchte noch die englische Privatschule von Ghom. Die Studenten sind etwas verbittert und setzen sehr viel Hoffnung in den neuen Praesidenten.
Eine Aenderung Richtung Westen wird gewuenscht .
Es ist auch verboten Satelliten TV zu empfangen.
Ein Student erklaerte mir, dass sein Bruder bei einem Freund zu Hause erwischt wurde, als sie Titanic sahen. Die Polizei tauchte einfach auf, beschlagnahmte das Video und warf die Jungs fuer einige Zeit in das Gefaengnis.
Abgesehen vom krankhaften Glauben sind die Leute sehr hilfsbereit und freundlich sogar zufrieden mit dem Wenigem das ihnen bleibt.

Gruss Simon


IRAN 03.06.99 - 15.07.99

Es war echt gut jedentag in der Garage etwas mitzuhelfen. Es brachte etwas Power in das Ganze.
Vieles konnte ich ja selber reparieren.
Nun ein paar technische Ausdruecke und was so alles gemacht werden musste um Susannas Brumdarum wieder fahrtuechtig zu machen.
Lenkkopflager wurde geschweisst und zum Teil erneuert.
Eine Bremsscheibe war gebrochen, sie wurde auf einer Drehbank neu hergestellt, sowie die Befestigungsscheibe.
Die Frontabdeckung wurde Kunststoffgeschweisst und zum Teil geleimt.
Der Renker wurde gerichtet.
Beim rechten Griff fehlte der Notaus sowie der Anlasser. Der Notaus wurde ueberbrueckt und der Anlasser wurde neu montiert. Einfach ein Blech angeleimt und ein Knopf eingebaut sowie alles vertratet.
Das Zuendschloss wuerde repariert und hat jetzt weniger Funktionen, weil der ganze Lichtschalter mit Voll-, Abblendlicht und Blinker neu ueber einen Suzuki-Teil erfolgt.
Der Kupplungs- und Jokgriff wurde etwas verkuerzt, damit der neue Suzuki-Teil Platz fand.
Diverse Seilzuege wurden erneuert Gas, Jok und Kupplung.
Das Fluessigkeitsgehaeuse fuer die Vorderradbremse war oben abgeschmirgelt. Es wurde einfach Plan runtergeschliffen eine Dichtung mit Metallabdeckung hergestellt und alles zusammengeschraubt.
Das groesste Problem stellte jedoch das Vorderrad, es glich eher einem Fuenfeck als einem Rad und konnte nicht mehr repariert werden.
Der Mechaniker (er sprach uebrigens nur Farsi) erklaerte mir, dass es in Ghom keine Raeder mit 42 Speichen, sondern nur solche mit 38 gaebe. Das so ein Rad nur in Teheran aufzutreiben sei. Also vergingen fast vier Tage bis das Rad eintraf, da es eine Spezialanfertigung war, fand ich trotzdem sehr schnell.
Natuerlich existierten auch keine so langen Speichen also mussten auch diese extra hergestellt werden. (Diese nun in Ghom) und siehe da, in einem Tag waren auch die Speichen da.
Die Frontlampe war total zerbrochen. Mit Hilfe von Silikon (made in CH) wurde ein neues Glas eingepasst und alle Leuchtmittel ersetzt.
Die Kontrollampen fuer Leerlauf, Oel, Batterie, Blinker und Vollicht sind bei der BMW so auf einer Kontaktplatte montiert. Da diese beim Sturtz etwas in Mitleidenschaft gezogen wurde (es fehlte fast die Haelfte) mussten die wichtigsten Teile neu vertratet werden.
Gas und Jok Verteiler fuer Zylinder rechts und links sind nun neue Yamaha Modelle.
Diverse Teile wurden geschweisst und repariert.
Das Federbein vorne rechts brachten wir unten nicht dicht, da half auch Araldit und Silikon nichts. So wurde es einfach fuer immer und ewig zugeschweisst (muss sicher bei Gelegenheit ausgewechselt werden.)
Wir waren echt froh diverse Teile dabei zu haben, es sei nur den Vorderradschlauch genannt.
Jedenfalls laeuft das Brumdarum wieder Tip Top.
Es sei allen fuer die tatkraeftige Mithilfe einen grossen Dank ausgesprochen.
Das Ganze hat unglaubliche 150 US S gekostet.

Simon


IRAN 15.07.99 - 22.07.99
 
Ich war also nicht nur am Arbeiten. Fast jeden Abend waren wir bei irgend
jemandem eingeladen. Alis Familie oder die Tante usw.

Wie hatten schon unseren Stammbaecker, bei welchem wir jeweils eine grosse
Schachtel mit Kuchen (uebrigens sehr feine Ofechuechli) als Mitbringsel
einkauften.

Susanna ging es von Tag zu Tag besser und so beschlossen wir trotz
Gipsfuss (etwas gekuerzt geht besser zum schalten) am 15.07.99
weiterzureisen.

Es ging auch alles Paletti und so erreichten wir am Abend Esfahan, wo wir
natuerlich zwei Tage blieben.

Erst da wurde mir eigentlich bewusst, dass wir uns ja 14 Tage in Ghom
oder Kum oder Qhm "je nach Schreibweise" befanden und dies ja die Stadt
des Seidenteppichs ist. Nain und Shiraz sind uebrigens auch ganz in der
Naehe etwa 200 - 300 km.

In der Stadt lernten wir dann Harald aus Deutschland kennen. Er arbeitet  in einem grossen Walz- bzw. Sahlwerk und kannte die Stadt natuerlich bestens, obschon das Werk ca. 70 km ausserhalb liegt.

Wie es so sein musste, erstand ich da mein erstes Ferienandenken (ein
Seidenteppich aus Ghom).

Harald erklaerte sich bereit den Teppich und eine Vase (Geschenk einer
Medizinstudention an Susanna) fuer uns per Flugzeug nach Hause zu
schleppen.

Jetzt schon besten Dank.

Dann ging es in Tagesetappen weiter Richtung Osten.

Ueber Yazt, Kermann, Bem erreichten wir dann die Pakistanische Grenze.

Wir legten somit etwa 1000 km durch die Wueste zurueck. Echt warm so um
die 50 Grad geschaetzt.

Auch der Fahrtwind brachte da keine Abkuehlung mehr.

Jedenfalls waren die Strassen super und so kamen wir gut voran.

Musste Susi morgens jeweils auf das Motorrad helfen (Gipsfuss) und dann
ging es Tip Top den ganzen langen Tag.

So erreichten wir die Grenzstadt am 21.07.99, tankten noch das letzte mal
fuer sage und schreibe Fr. 0,05 per Liter Benzin und dann gings am
naechsten Tag ab nach Pakistan.

Uebrigens das Wasser war mit Fr. 0.20 per Liter etwas teurer als das
Benzin.

Die Unruhen in Teheran (Aufstand der Studenten) es kamen zwei ums Leben,
wurden einfach stillgeschwiegen.

Verbot der Presse etwas darueber zu berichten.

Fernsehsender gibt es nur 3 Stk. und bei jedem siehst du nur Bilder von
Moscheen, den Khomeini (ist zwar schon 10 Jahre tot) aber trotzdem ueberall
gegenwaertig und zwischendurch gab es mal ein Fussballspiel.

Der Famieliensinn ist sehr ausgepraegt, waere schoen wenn dies bei uns
auch so waere.

Ansonsten sind wir jedoch froh dem Land des Schleiers adee zu sagen.

TIP FUER IRANREISENDE:

Unbedingt US $ in Cash mitnehmen der Kurs des Bazars ist 3x besser als
der Bankkurs.

Simon

 

PAKISTAN QUETTA 24.07.99
 
Wir sind nun in Quetta ca. 800 km von der Grenze zum Iran empfernt.

Das Leben hier ist voellig anders als im Iran.

Wir sind nun wirklich in Asien, Linksverkehr und das Essen hat auch
schon asiatische Zuege angenommen.

Die Strassen sind nicht nur schlecht, sondern es fehlen da einfach mal
einige 100m.

Somit ist die Reisegeschwindigkeit etwas gesunken.

Bis nach Quetta sind wir durch eine sehr karge und arme Gegend
gefahren und somit kam es schon mal vor, dass die Kinder mit Steinen nach
uns warfen.

Auch gibt es ca. alle 150 - 200 km eine Polizeikontrolle. da werden dann
alle Daten aus dem Pass in ein grosses Buch eingetragen, um spaeter einmal
weiss was auszurechnen?

Jedenfalls immer sehr freundlich bleiben "auch bei ueber 50 Grad im
Schatten" sonst geht es statt 10 Minuten vielleicht eine Stunde !

Die Leute sind auch sehr freundlich, jedoch nicht so zurueckhaltend wie
die Iraner.

Der Verkehr hier in der Stadt gleicht einem Chaos und die Luft ist eine
Katastrophe. Luft und Abgase ca. 50 zu 50% aber was soll’s es macht trotzdem
Spass.

Morgen geht es weiter der Strasse nach (falls vorhanden) Richtung
Islamabad.

Bis Bald Simon

PS. WIR HABEN HIER ECHTE SOMMERLICHE TEMPERATUREN

 

Sat, 07 Aug 1999 14:43:11 +0100 

 

PAKISTAN ISLAMABAD 06.08.99

Islamabad die kuenstliche Hauptstadt.

Pakistan ist blutjung und die Hauptstadt ist auf dem Reissbrett entstanden (wie Canberra in Australien). Die landschaftliche Kulisse ist traumhaft, im Norden beginnen die ersten Berge mit bis zu 2'000 m.
Die Stadt ist eingebettet in immer dauerndes Gruen und wirkt somit echt einladend nach der duerre um Quetta und der Grenze zu Iran.
Etwa 55 km entfernt im Nordosten liegt der Ferienort Murree bis von Karachi reisen sie an. Der Ort liegt auf ca. 2'000 m und hat dadurch ein super Klima. Auch ist das Leben hier in der Hauptstadt etwas anders als im Rest des Landes. Hier lebt es sich sehr westlich, auch vom sonst so extrem praktiziertem muslemischen Glauben spuert man nicht so viel.
Obschon hier in der Stadt die groesste Moschee der Welt steht. Die Shah-i-Faisal Moschee mit den vier bis zu 90m hohen Minaretten wurde in nur 3 jaehriger Bauzeit fertiggestellt, verschlang 50 Mio. US$ und fast sage und schreibe 100'000 Glaebige.
Die Stromproduktion erfolgt mittels Wasserkraft nur im Sueden neben Karachi seht ein AKW.
Pakistan hat das groesste Kanalsystem der Welt (Bewaesserungskanaele ). Die ersten echt grossen Kanaele bauten die Englaender und bei der Abspaltung vor 50 Jahren von Indien wurden sie immerzu weitergebaut. Somit ist ein grosser Teil des Landes bewaessert und somit fruchtbar.
Vom Staatshaushalt werden ca. 70% des Geldes fuer den Krieg in Kaschmir gebraucht, sicher auch ein Grund warum viele Kinder keine Schulbildung erhalten und sich die Strassen in einem erbaermlichen Zustand befinden.
Die Leute sind sehr freundlich und als Schweizer bist du ja so oder so ueberall herzlichst willkommen. Auch finden alle Pakistanis, dass die Schweiz sicher das schoenste Land der Welt sei. (Was machen wir hier also eigentlich?)

FERIEN FERIEN FERIEN und Noch mal FERIEN.

Einfach das Leben geniessen und die Gegensaetze kennenlernen.
Die Schuldigen des Krieges im Norden seien die Englaender, sie haetten die Teilung nicht sauber geregelt meinen die Einen. Wenn man aber die Geschichte betrachtet koennen es auch viele andere Gruende sein, jedenfalls ist ein grosser Teil Kaschmirs muslemisch und sollte aus diesem Grund zu Pakistan gehoeren.
Bei der Teilung vor 50 Jahren bestand Pakistan noch aus zwei Teilen, das jetzige Bangladesch ca. 2'000 km hinter Indien gehoerte auch noch dazu.
1962 wurde Islamabad zur Hauptstadt erkaert waehrend Dacca im damaligen Ost Pakistan Sitz der Legislative blieb.
Der Blutige Buergerkrieg 1971 liess dann 1972 den eigenstaendigen Staat Bangladesch entstehen.

Zu den Brumdarums:
Habe gestern wieder einmal ein Tag in der Garage verbracht.
Es war also so etliches gebrochen an den BMW's. Die Strassen hinterlassen ihre Spuren an diversen Metallteilen.
Die Kofferhalterung hatte dem dauergeruettel nicht standgehalten und der Blinker rechts ist auch abgefallen. Auch Susannas Tourenzaehler welcher Original auf einem Silikon Block montiert ist musste neu befestigt werden.
Irgendwann liess ich dann beim Mechaniker die Frage aufkommen, wo ich denn hier mein Motorrad waschen koenne.
Und plötzlich was das Brumdarum weg, zuerst dachte ich an eine Probefahrt des Mechs. Als dann dieser wieder in der Werkstatt stand, aber meine BMW nirgends zu sehen war, wurde ich etwas stutzig.
Er erkaerte mir das er es in der Naehe zum waschen gebracht haette. Nach ca. 1,5 Stunden fragte ich Ihn wo denn das Motorrad geblieben sei ? Ein Laufbursche wurde losgeschickt, mit der Antwort es daure ca. noch eine halbe Stunde musste ich mich zufriedengeben.
Was ich dann zu Gesicht bekam uebersteigt fast alles Vorstellbare, dass Brumdarum sah aus wie aus einem Katalog, ist ja nicht mehr das Juengste! Die haben alle Teile gereinigt und nachher mit Diesel abgewaschen einfach unglaublich.

Alles schweissen, schwarz spritzen und den Tank reinigen sowie inkl. das Waschen kostete nur 9 US$.
Gruss Simon


PAKISTAN BIS AN DIE GRENZE ZU CHINA KKH
 
Sali zaeme
Braucht manchmal schon etwas Geduld Euch so alles zu schreiben. Denn
diesen Bericht verfasse ich nun das Drittenmal?
Das Erstemal konnte der Server die Daten nicht absetzen.
Das Zweitemal war der Stromausfall schuld, gibt hier viele "schlechte"
Elektriker.
Werde in Zukunft, wenn das wieder vorkommt die Berichte im Word erfassen
und dann kopieren.

Aber nun zur Sache.

Wir starteten am 31.07.99 mit dem Trip nach China, ob wir das Ziel auf
4'800m erreichen, bleibt noch offen?
Der Karakorum Highway erstreckt sich von Islamabad bis zur chinesischen
Grenze auf ca. 800 km. Die zwoelfjaehrige Bauzeit 1966 - 1978  verschlang
nicht nur eine Unsumme von Geld sondern kostete ca. 800 Menschen das
Leben.
Fast auf jeden Kilometer also forderte die alte Seidenstrasse ein
Menschenleben.
Das ganze Bauwerk ist einfach eindruecklich, auf einige 100km
ist die Strasse einfach in den Fels gesprengt worden, die abfallende
Klippe ist schon etwas schwindelerregend bis zu 500m. 
Also nur keine Fahrfehler machen, denn der waere dann 100% einmalig.
Kaum sind wir in Islamabad abgefahren fing es auch schon zu regnen an.
Muss wohl so sein in den Bergen! Aber was soll’s, der erste Regen seit dem
Start am 1.6.99. Jedenfalls schuettete es aus "Kuebeln" und unsere ganze
Regenmontur wurde einem Dauertest unterworfen. Hat ihn uebrigens Bestens
bestanden.
Spass macht es aber trotzdem nicht so im "seich" rumzufahren.
Wir legten taeglich 250 - 350km zurueck und kamen unserem Ziel
immer etwas naeher.
Das letzte groessere Dorf ist Karimabad, auf 2800m gelegen und eingebettet
zwischen einigen 7'000 ender. Zwischendurch wenn die Wolken sich
aufloesten, wurde der Blick auf die gewaltigen Riesen freigegeben.
Einfach unbeschreiblich, dein Blick ging fast senkrecht hoch.
In Karimabad entschied sich Susanna eine Pause einzulegen und ich solle
doch die letzten 175km hoch zum Kunyrab Pass und zurueck in einem
Tagesausflug alleine zuruecklegen.
Wie gesagt so getan aber schon nach km 95 kam das Aus.
Die Strasse war durch einen grossen Erdrutsch voellig verschuettet.
Pakistanische Bus- und LKW Fahrer erkaerten mir, dass die Aufraemarbeiten
mit den zwei grossen Militaerbaggern
schon seit gestern im gang sei und es sicher noch einige Stunden dauern
werde, bis die Strasse wieder befahrbar sei.
Ich begutachtete die Sache und kam zum Enschluss, das man mit dem Motorrad
den ganzen Erdrutsch umfahren koennte, wenn da nicht die eine steile
Stelle waere.
Aber eben diese koennte ich alleine nie schaffen. Ein junger Pakistani
erkannte mein Vorhaben und organisierte ca. 10 Personen, welche meine BMW
auf allen Seiten pakten und Wort woertlich den Berg hinauf zerrten.
So nun konnte ich meine Reise Richtung Grenze fortsetzen.
Nicht zu frueh gefreut, denn drei Kilometer weiter versperrte der naechste
Erdrutsch die Strasse Richtung Norden.
Ein grosses Schotterfeld lag vor mir und so wie diese Situation aussah,
ist es mit dem Motorrad diesmal alleine zu schaffen.
Ein pakistanischer LKW Fahrer hatte da schon etwas mehr Pech, die schwere
Ladung war zu viel fuer das Schotterbett, der Grund sank ein und lies den
Lastwagen auf die Seite fallen.
Nun versperrt er fuer alle folgenden Fahrzeuge ein wenig den Weg.
Ca. 40 km vor meinem Ziel fehlte einfach die Strasse, der Indus River hat
sie einfach mitgenommen.
Was nun, so kurz vor dem Ziel - zurueck oder durch?
Erst einmal die Situation begutachten, ich durchwattete die Stelle zu Fuss
und stellte folgendes fest:
Nicht ganz knietief mit einer leichten Stroemung von links, der Grund war
mit normalen Steinen besetzt. Sollte also eigentlich durchfahrbar sein.
Mit einem mulmigen Gefuehl im Magen nahm ich die Passage in angriff.
Was waere wenn?
Bin ja schliesslich alleine und hier kann es schon ein paar Stunden dauern
bis da jemand auftaucht.
Hat aber bestens geklappt auch die Rueckfahrt mit etwas mehr Wasser wurde
mit Glanz gemeistert.
Zuguterletzt gab mein Brumdarum auf 4'100m den Geist auf. Kein Power mehr,
kann sicher nicht alleine an der Hoehe liegen. Wie ich dann feststellte
lief die BMW nur noch auf einem Zylinder. Das Uebel wurde schnell gefunden
und behoben.
Der schmutzige Treibstoff der letzten X tausend Kilometer zeigte seine
Wirkung. (Uebrigens haben bis jetzt ca. 13'000 km zurueckgelegt.) Nachdem
beide Vergaser und die Kerzen gereinigt waren, ging es weiter die letzten
700 Hoehenmeter zum Kunyarab Pass hoch.
Auf dem Dach der Welt sieht es schon phantastisch aus.
Die pakistanische- sowie die chinesische Grenze sind ca. 200m voneinander
empfernt und bestehen nur aus einer Schranke und einem Steinhaeuschen.
Die Rueckfahrt nach Karimabad sowie den Weg runter bis nach Islamabad
800km zurueck legten wir in einigen Tagen zurueck.

Warum hat Susi alles und ich nichts  ?........
Nein Spass bei Seite.
Susanna hatte ein kurzer Kampf mit einem "Bienchen" und leider verloren.
Alle meinen es sei sicher ein Maenchen gewesen, jedenfalls musste das
Binchen nach dem Stich sicher sein Leben lassen ist doch so
oder?.............
Susi sah echt etwas furchterregend aus, denn das ganze Auge war etwas
zugeschwollen und die Medikamente wollten zuerst eigentlich gar nicht so
richtig wirken.
Sie sagte selber immer, dass Sie wie ein "Zombi" aussehe.
Jedenfalls wird das Ganze in den naechsten Tagen sicher der Geschichte
angehoeren.

Wir melden uns wieder aus INDIEN.

Uebrigens Indien hat auch am 14. August Nationalfeiertag wie Pakistan, was
fuer ein Zufall.

Gruss Simon


INDIEN RUFT 07.08. - 16.08.99
 
Sali zaeme

Nach Islamabad (Pakistan) sind wir weiter Richtung Sueden gereist.
Diversen Ratschlaegen von Traverln zufolge, sollten wir unbedingt die super Strasse von Islamabad nach Lahore benuetzen, denn der neue Motorway sei die Beste Strasse Pakistans.
Wie gesagt so getan "fast", denn die Strasse ist fuer Motorraeder gesperrt, da halfen auch unsere Ueberedungskuenste wie, wir sind so schnell wie ein Auto, haben 68 PS, 800 ccm, usw. nichts.
mehr, denn bei 5 Polizisten und diversen Zuschauern wollte natuerlich niemand die Erlaubnis erteilen das angebliche Schmuckstueck zu benuetzen.
So fuhren wir halt die alte Strasse Richtung Lahore und erreichten einen Tag spaeter die Grenze zu Indien.
Nun hiess es dem letzten muslemischen Land ade zu sagen und gleichentags machten wir dann mit der Buerokratie der Inder Bekanntschaft.
Aber was soll’s nach nur 2,5 Stunden hatten wir alle Grenzformalitaeten hinter uns.
Etwas komisch war es schon die Grenze der Beiden sich im Krieg befindenden Laender zu passieren. (Kaschmir)
Wir haben es geschafft und sind nun im Land der heiligen Kuh.
Muss noch etwas berichtigen, Indien hat nicht wie erwartet am 14.08. Nationalfeiertag wie Pakistan, sondern am 15.08., sie haben sich also erst ein Tag spaeter von England geloesst.
Die erste Nacht verbrachten wir in Amritsar eine alte indische Stadt mit einem wunderschoenen goldenen Tempel.
Der Tempel ist voll und ganz mit Wasser umgeben und die ganze Anlage ist aus wundervollem Marmor und misst einige 100m und gehoert zu den grossen Sehenswuerdigkeiten von Indien.
Indien ist wirklich das Land der Gegensaetze Arm und Reich sind hier so nahe.
Uebrigens ist kuerzlich der Billionste Inder geboren worden, dies sind unglaubliche 1000 Millionen. Die Bevoelkerung hat sich seit der Gruendung verdreifacht.
Auch der Strassenverkehr hat gebracht was versprochen, einfach eine Katastrophe !
Die drei wichtigsten drei Sachen sind das Horn, die Lichthupe und zu guter letzt natuerlich die Bremsen. Im Gegensatz zu Iran und Pakistan koennte man meinen, dass es hier ueberhaupr keine Strassenregeln gibt. Die vielen Menschen, welche da einfach ohne nach links oder rechts zu sehen auf die Strasse watscheln, reagieren beim Hupen wenigstens. Die vielen Kuehe zeigen aber ueberhaubt keine Wirkung und so musst du jederzeit dein Brumdarum stoppen koennen.
Eine weise Voraussicht und fahrerisches Talent sind unumgaengliche Eigenschaften auf Indiens Strassen.
Auch ist somit die durchschnittliche Reisegeschwindigkeit etwas gesunken und mehr als 50km pro Stunde sind da nicht mehr moeglich. es waehre viel zu gefaechrlich schneller zu fahren als 70-80 km/h.
Wir sind hier in einer Oase von einem Hotel mit Swimmingpool, Computer und vielem mehr...
Susanna hat ein paar Tage nachdem Bienchenstich einem andern Bienchen die andere Backe hingehalten. Somit ging das Ganze auf der andern Seite los mit aufschwellen Medikamenten usw.
Ich hatte jedoch auch mal etwas, die Schultern fingen zu Schmerzen an und wie schon oefters machte sich eine Nackenstarre in anzug.
Also blieben wir hier in Jaipur etwas laenger um uns auszukurieren.
Morgen geht es weiter Richtung Agra und immerzu nach Osten.
Wir sind uebrigens Luftlinie 6,723km weit weg.

P.S. Waere man ein Schwein, muesste man im Iran leben. Da wuerde einem sicher kein Haar geruemmt.
     Waere man jedoch eine Kuh, dann kaeme nur Indien in   frage, muesste ein Traum sein hier eine Kuh zu sein.
     Bist du aber ein Mensch, so lebt es sich in der Schweiz schon unglaublich gut !!!!!!!!!

Gruss Simon

 

Indien

Von Jaipur ging es weiter nach Agra der alten Hauptstadt des Grossmoguln.
Aber auch hier herrscht Laerm, Hektik und Luftverschmutzung. Wir uebernachtetetn in einem alten
Kollonialstielhaus aus der "guten alten" englischen Zeit. Leider sind diese Bauten zu bompoes und benoetigen somit einen gewaltigen Unterhalt.
Dieser fehlt leider oder wird nur duerftig gemacht. Kurz und klar das gute aeussere taeuschte, denn innen war es recht muffig.
Wir sind jedoch wie viele Touristen wegen dem Taj Mahal nach Agra gereist.
Der Taj ist das meistbesuchte Bauwerk Indiens und traegt den lyrischen Vergleich (Denkmal unvergesslicher Liebe).
Shah Zahan lies den Taj Mahal, ganz aus weissem Marmor von 20'000 Arbeiter in 22 Jahren erbauen.
Dieses gewaltige Werk ist an Erinnerung an seine Lieblingsfrau Mumataz Mahal entstanden, nachdem sie im Alter von 38 Jahren
bei der Geburt ihres 14. Kindes verstarb.
Von Agra nach Varanasi machten wir eine kleine Abkuerzung 95km dafuer kleinere Strasse statt 150km.
Die Strassenqualitaet entsprach unserer guten alten Rueggisingerstrasse, wobei sie somit immer noch viel besser war,
als viele Strassen in Pakistan. Unsere Brumdarum meisterten diese Loecher jedoch mit Bravour.
Vor einer Schranke habe ich noch schnell einen Brumi links ueberholt (waere bei uns rechts hier herrscht immer noch Linksverkehr)
Hier gilt das Gesetz des Staerkeren, wenn es moeglich waere, wuerde man unten oder oben auch ueberholen und nicht nur links und rechts.
Aber eben kaum war ich vorne, stoppte mich ein Polizist und was nun?
War ich doch zu schnell oder doch ev. links vorfahren nicht gestattet, die Gedanken ueberschlugen sich !
Jedenfalls versuchte der Polizist mir in Hindi etwas zu erklaeren, die Frage war nur was?
Uns wurde dann unmissvertaendlich klargelegt, die Motorraeder abzustellen und links beim Polizisten platz zu nehmen.
Nach einigen Minuten fragte Susanna ob wir nun weiterfahren koennen?
Ein Beamter erklaerte uns dann, dass er der Chef des Bizirks sei und uns nun zum Tee einlaede.
So war es dann auch und alle Aengste waren verflogen und es wurde gemuechtlich geplaudert ueber CH, Indien, BMW,
(Enfield Motorrad Made in India  500 ccm US $ 1'500.-- usw.).
Varanasi die heilige Stadt am Ganges. Auch hier gibt es viele Sehenswuerdigkeiten und Tempeln zu besichtigen.
Auch verspricht sich jeder (fast jeder) aus den vielen Touristen ein Geschaeft zu machen.
Wir besuchten dann die Gat's, das sind die Stellen am Ganges, wo die heiligen Waschungen sowie die Totenverbrennungen stattfinden.
Eine echte "Touristenfalle" zuerst wollte er fuer eine Bootsfahrt auf dem Ganges satte 700 Rupi (ca. 25 sFr.) und siehe da mit etwas Geduld,
klappte es dann doch noch fuer 150 Rupi 1 Stunde den Ganges rauf und runter zu fahren.
Wir finden hier keine Zeit langweile aufkommenzulassen, denn das Leben der Inder ist eindruecklich,
der Glauben und Ihre Art zu leben ist einmalig. Schliesslich sind alle Inder zusammen ja 1/4 der Weltbevoelkerung, es ist also nicht zu verwundern,
dass hier ueberall so ein Chaos herrscht.
So musst du dich taeglich neu behaupten, sei es nun beim Handeln fuer einen Orangensaft, weil er nun ploetzlich das doppelte von gestern kosten sollte
oder beim Motorradfahren auf Indiens Strassen.
Die Budistische Tempelanlage etwas ausserhalb von Varanasi ist ein viel besuchter Touristenort mit vielen Souveniershops (fast wie Luzern).
Bei der Rueckfahrt, machten wir dann mit dem Monsun (Regenzeit in Asien) Bekanntschaft und somit erreichten wir unser Hotel plitsche-klatsche nass.
Es hat Geregnet wie aus Kuebeln.
In Indien koennte man Monate reisen, denn dieses Land hat so viele Gegensaetze und ist so unglaublich gross.
Wir machen uns nun doch auf den Weg nach Nepal und so wie es aussieht, haellt der Monsun an.
Wird es wieder etwas feucht werden in den Bergen?

Bis bald aus einem anderen Land Gruss

Simon

 

TECHNIK:
 

Der Regen setzt allem zu:

Das Natel funktioniert, wenn ein Rouming Partner der Swisscom
in Empfangsweite ist. (Italien, Griechenland, Tuerkei, Pakistan, Thailand, Malaysia und Australien).

Die Videokammera erfuellt seinen Zweck voll und ganz.
Ich hoffe nur, es ist dann nicht alles verzittert! (bin ja schliesslich kein Profi).

Nun zu zwei Aergernissen:

Das Brumdarum war eine Nacht im Regen und schon war die Weiterfahrt anderntags nicht mehr moeglich.
Aussetzer beim fahren, bis ich dann schliesslich stand. So wie es aussieht habe ich die technischen Hindernisse
zu bewaeltigen und Susanna die Koerperlichen.(Humpel, Humpel und die Bienen)
Uebrigens hat die BMW jetzt schon 94'500 km auf dem Buckel.
Habe den alten Kerzendeckel erneuert und die neuen 3 Tage vorher eingesetzten
Kerzen ueberprueft.
Die Weiterfahrt bzw. der Versuch, zeigte dann schneller als erwartet,
das das Uebel noch nicht behoben sei.
Immer noch Regen aus Kuebeln, wir fanden dann einen privaten Unterstand und so
blieben wir gezwungnermassen an diesem schoenen, aber nassen Ort in Nepal.
Wie wir spaeter feststellten, waere eine Weiterfahrt gar nicht moeglich gewesen,
denn die Strasse Richtung Berge sowie die Andere im Tai waren bedingt durch
Ueberschwemmungen und Erdrutschen geschlossen.
So habe ich wieder einmal an meinem Brumdarum herumgeschraubt und die vielversprechende
Probefahrt, natuerlich im Regen (20 km) zeigte sich dann als erfolgreich.


Das GPS ist dem Motorradstrapazen nicht gewachsen. Die Befestigung,
welche schon nach einigen tausend Kilometern auseinanderfiel habe ich behaelfsmaessig fuer
weitere 10'000 repariert TIP TOP.
Der Monsun mit Regen aus Kuebeln, setzte dem Navigationsgeraet uebel zu und dadurch viel es zwischendurch aus.
(Eigentlich Wasserfest)
Das Ding ist echt eine grosse Hilfe sich in unbekanntem Gelaende zurechtzufinden..
Jedenfalls findest du immer wieder zu einem gespeicherten Punkt zurueck,
spielt dann keine Rolle wie versteckt das Hotel liegt oder wie gross die Stadt ist.
Habe somit jede Position (Uebernachtungen) seit unserer Abfahrt gespeichert.
Haette somit jedes noch so schoene Hotel im Iran oder Griechenland wiedergefunden, wenn
das ver...... Geraet nicht einen selbststaendigen Reset durchgefuehrt hatte.
Jedenfalls praesentiert es sich jetzt wieder ganz jungfraulich, als gaebe es keine 3 Monate vorher.
Ich hoffe es nun wieder soweit in Betrieb zu kriegen, dass wir es fuer die Zukunft weiterverwenden koennen.
Ist naemlich echt eine grosse Hilfe, wenn du eine Strasse faehrst und immer ca. die Distanz und Richtung des Ziels auf dem Display hast.

Gruss Simon


Ein paar Tatsachen und Zahlen Stand 28.08.99

* Aktueller Kilometerstand:   Glueckliche 16'126km.

* Billigstes Benzin:   Im Iran 4-5 Rappen.

* Die groesste Angst:   Das dass Motorrad in Italien unfreiwillig
     den Besitzer wechselt und dadurch die Reise
     frueher als erwartet zu Ende waere.

* Erste fast Busse:   In Nepal herrscht Helmobligatorium.

* Verkehrte Welt:   Linksverkehr seit Pakistan.

* Groesster Wasserverbrauch:  Beim durchqueren der Wueste Iran / Pakistan 50 Grad C.

* Groesster Zoo der Welt:  Indien mit tausenden von Kuehen auf der Strasse.

* Erste Strassen Gebuehr nach Italien: In Indien voellig abgelegen fuer nichts spezielles 1 US$.

* Hochster befahrener Punkt:  Grenze zu China n Pakistan 4'800 muM.

* Groesster Retter in der Not:  Ali in Ghom (Iran).

* Erster Stop bedingt durch   In Indien nach ca. 14'000 km.
  eine  Eisenbahnschranke: 
 
* Benzin Verbrauch bis 28.08.99: Ca. 900 l pro Brumdarum.

* Durchschnittlicher WC-Papier   1,275 Rollen pro Tag.
  Verbrauch in Indien:

* Das breiteste Laecheln:  Indischer Zollbeamter bei der Schmiergeldentgegennahme.

* Beste Motorrad Pass- renn- Spass-  Vom Kaspischen Meer bis nach Teheran.
  und Vergnuegungsstrecke:

* Hoechste Zuschauerzahl bei einem Ca. 50 + 6 Kuehe und diverse Hunde.
  allgemeinen Stop am Srassenrand:

* Laengste Tagesetappe:   648 km inkl. Grenzuebertritt Tuerkei / Iran.

* Benoetigtes Oel pro Motorrad:  Ca. 2 l.

* Erstes Bier:    In Indien.
  (nach 2 Monaten Abstinenz Iran / Pakistan)

* Die flachsten Hunde:   In Indien x auf der Strasse ca. 5,3 Stk. pro Tag.

* Die laengste Panne:   14 Tage in Ghom (Iran)

* Die groesste Filmindustrie:  Indien mit Standard Story und standart Laenge

• Die groesste Freude:   Jeden Tag ein Stueckchen weiterzukommen.


NEPAL 25.08.99 - 08.09.99

Eine neues Land und ein neues Abenteuer. Der Regen kann uns nicht
aufhalten,
(bis jetzt nicht) auf die Dauer wird es dann schon etwas muehsam die
grossen Pfuetzen zu durchqueren.
Hoffen wir, dass es in den Bergen etwas besser wird.
Haben heute 25.08.99 die Grenze zu Nepal passiert und siehe da, alles
verlief wie am Schnuerchen.
Auch die Inder sind hier oben etwas schneller als sonst zum Glueck wurden
wir mit der indischen
Buerokratie nicht so auf die Probe gestellt. Wir mussten ja nie Billette
fuer Busse oder Zuege reservieren,
welche dann spaeter bei der Abfahrt gar nicht vorhanden waren usw.
Etliche Travlers, hat es dann schon an die Grenze ihrer Nerven gebracht.
Die Traube an Schaulustigen welche sich bei einem Stop oder an einer
Tankstelle sich um uns sammelten
war ja gerade noch angenehm.
Jedenfalls hier an der nepalischen Grenze ging alles Ruckzuck zack zack
und wir hatten unser Visa, sowie die
Formalitaeten fuer das Brumdarum schnell erledigt.

Ein paar Tage in Pokhara liessen wir uns auf die Mentalität der Nepalesi
einstimmen.
Unglaublich wie so ein Volk von Lebensfreude sein kann. Echt ein Genuss
nach Indien das Lachen der Kinder zu hoeren.
In Pokhara laesst es sich gut Leben, der Ort ist ganz touristisch und hat
eine phantastische Aussicht auf das Anapurna-Masiv mit den Gipfeln bis
7000m und mehr.
Der einladende See im Staedchen und die frische Luft lies uns ein wenig
verzaubern.
Die genuessliche Bootsfahrt (Sussanna musste rudern) und das
anschliessende Bad im See war traumhaft.
Auch das ich irgend etwas as, und mein Magen verueckt spiele, lies uns
nicht aus der Ruhe bringen.
Ein Motorradausflug nach Sarangkot einem bekannten Aussichtspunkt auf den
Himalaja brachte nicht was erwartet
immer noch alles etwas verhangen, bedingt durch den Monsun.
Jedoch war die Fahrt auf dem Trakingweg ein Abenteuer genug.
Meine BMW stellt mich auf Probe, der Fehler der letzten zwei Wochen war
immer noch nicht gefunden.
Sie laeuft problemlos an, stellt nach ca. 2-5 Minuten wieder ab und dann
ist nichts mehr zu machen, als zu warten bis sie
je nach Lust und Laune, nach einer gewissen Zeit, wieder anspringt.
Was soll das ?
Einmal habe ich sogar die Batterie leergesogen, also ausbauen und Mech. mit
Ladegeraet suchen.
Jedenfalls laeft sie jetzt wieder Tip Top !!!
Ist jetzt alles io oder liegt das Problem an der elektrischen Verkabelung,
am Alternator, an der Zuendspule oder oder .......
Jedenfalls sicher nicht an Vergaser, habe Beide gereinigt und ueberprueft.

Nun ging es weiter nach Kathmandu und so wie der Zufall wollte, trafen wir
das Oestreicher Paar Wolfgang und Marlis
vor einem Stau nach ca. 80km fahrt wieder.
Sie erklaerten, das die Frauen des Dorfes die Strasse blockieren, weil ein
betrunkener Lastwagenfahrer
ein Kind ueberfuhr. Wir stellten uns nun in die Reihe, zwar zu vorderst
und warteten nun geduldig wie es nun weitergehen soll.
Wir waren also echt kaum 15 Minuten dort (alle Andern warteten bereits
mehr als 2 Stunden) kam der Buergermeister auf uns zu
und erkaerte uns, dass wir nun die Strasse benuetzen duerften.
Alle Andern koennen in ca. 2 Stunden auch mit einer Weiterfahrt rechnen.
Wir konnten somit die Sperre passieren und genossen die eindruecklich,
schoene Fahrt hinauf zum Kathmandutal.
Ca. um 21:00 trafen die Oestreicher auch in Kathmandu ein und berichteten
uns von der gewaltsamen Aufloesung der
Strassensperre durch die Polizei.
Die Hueter des Gesetzes sein mit Traenengas und Schlagstoecken nicht
zimperlich vorgegangen.
In der Presse war am naechsten Tag jedoch nichts zu entnehmen....?
(Polizei in Entwicklungslaendern ist halt etwas anderes als bei uns)

Kathmandu ist schon eine grosse Stadt mit jedoch einem sympathischen Kern.
Wenn die Tuk Tuks nur nicht so Dreckschleuder waeren.
Hier kannst du jedenfalls super einkaufen, alles was irgendwie mit
Trecking zu tun hat ist extrem Preiswert.
Es sei nur ein Preisbeispiel genannt, eine Gorotx Jacke ca. um die 15 US$.
Die Begraebnissstaette von Pashupatinath mit dem heiligen Fluss erinnert
ein wenig an Varanasi, es ist jedoch hier viel
ruhiger und gemuetlicher. Die heiligen Sadhus wollen jedoch auch hier ein
Trinkgeld fuer eine Fotografie, ja so ist nun halt das Leben.
In der Naehe von Kathmandu, an der alten Handelsstrasse nach Tibet liegt
die altertuemliche Stadt Baktapur.
Hier gibt es keine einzigen Betonbau, und die alten Tempeln mit dem
Stadtkern von 889n Chr. wurden dank Deutscher-Hilfe (1 Mio. DM)
restauriert und praesentiert sich nun in ihrer urspruenglichen Form von
ana Dazumal.
Die vielen Hindu-Tempel und das Leben der Leute vermittelt ein
ungewoehnliches und besinnliches Bild.

Die letzten zwei Tage war ich Rafften, habe heute schon Muskelkater.
Wir legten ca. 60 km zurueck und das zweite Boot hat sich einmal
Ueberschlagen, denn jetzt nach dem Monsun hatte der River
echt viel Wasser.
Verletzte gab es zum Glueck keine und es hat unglaublich Spass gemacht.

Bin hier in Kathmandu mitten in der Fussgaenderzone wieder stehengeblieben.
So jetzt laeuft sie nicht, also der beste Augenblick,den Fehler zu suchen.
Habe nun (mit vielen Zuschauern) den Tank abmontiert und die Zuendkabel
uebrprueft.
Stellte im weiteren fest, dass das Kuehlgehaeuse (Transistor) des
Spannungsreglers extrem heiss war.
Ein paar Schlaege drauf und siehe da, sie lief wieder an. nun war ich mir
sicher wo das Uebel lag.
Was so ein kleines Ding (ca. 5x5 cm) alles verursachen kann. Habe
natuerlich so ein Spannungsregler dabei,
also nichts wie zurueck in Hotel und an die Arbeit.
Seit drei Tagen habe ich nun Ruhe und sie laeuft auch viel besser an, wird
hoffentlich auch so bleiben.

Ein Flugzeug der Nepal-Air ist hier in der Naehe von Kathmandu abgestuerzt
(Innlandflug Pokhara - Kathmandu). So wie aus aller Munde zu entnehmen
war, sind alle
14 Personen umgekommen. Dies ist mitunter ein Grund, das mein Visa fuer
Bangladesch so lange braucht. Ein Botschaftsmitarbeiter erklaerte mir,
das zwei Personen aus Bangladesch im Flugzeug sassen und sie nun sehr vier
Administratives zu erledigen haetten.
Kann es aber heute 8.9.99 abholen und werde mich morgen weiter auf den Weg
Richtung Osten begeben.


Also bis bald Gruss Simon

PS. Sussanna und ich haben uns hier in Kathmandu getennt und gehen nun
eigene Wege. Sie wollte das Motorrad nicht nach
Bangkok fliegen lassen, um dann dort festzustellen, dass man es nicht
verkaufen kann. Also ist sie von hier nach Bali geflogen und wird das Feld
nun von hinten aufrollen.
Wird das Motorrad dann von Kathmandu zurueck in die Schweiz schicken.
Wenn alles nach Plan laeuft werden sich unsere Wege irgendwo in Asien
kreuzen und wir werden dann, falls vorhanden, eine
grosse Flasche Wein trinken.

 

 

 


INDIEN 11.09.99 - 14.09.99

Das groesste demokratische Land der Welt ist echt etwas verwinkelt.
Es war somit nicht zu umgehen Indien erneut zu bereisen.
Und wenn schon, dann richtig. So ging es ab, diesmal auf 2000m nach
Darjiling.
Der Himalaja auf der indischen Seite zwischen Butan und Nepal steigt
gewaltig an, innerhalb von 50 km Strasse auf ueber 2000m.
Von hier aus koenne man ein phantastisches Panorama geniessen, mit Blick
auf den drittgroessten Berg der Welt dem Kanchanjunga mit 8598m.
Der Everest in Nepal mit 8848m und der K2 in Pakistan mit 8611m sind ja
die beiden Spitzenreiter.
Fuer viele ist Darjiling unter einer sehr bekannten Teesorte bekannt. Der
wunderschoene Gebirgsort hat jedoch viel mehr zu bieten, es sei nur die
bekannte Dampfeisenbahn genannt, welche sich muesahm von Tal bis auf ueber
2000m schleppt.
Wenn sich Schweizer treffen, dann natuerlich sicher in den Bergen! Dass
Andi jedoch auch noch mit dem Motorrad unterwegs ist uebertraf den Zufall
fast schon ein wenig. Wie haben Beide hier im Gebirge etwas Halbzeit
gefeiert, ich von Europa her und er von Australien.
So verbrachten wir noch einen gemeinsamen Tag um unsere Neugierde
betreffend Weiterfahrt etwas zu stillen.
Wir standen jeden Morgen um 04:30 auf um dann, festzustellen, dass es
immer noch regnet und es nichts braechte auf den Aussichtspunkt Tigerhill
zu fahren.
Um das Farbenschauspiel Sonnenaufgang mit Panorama auf den Kanchanjunga
und die kleineren 7000 tausender zu geniessen, sei es unumgaenglich so
frueh aufzustehhen.
Die Bergspitzen seien nur am fruehen Morgen sichtbar und huellen sich
sonst in das bekannte Grau (wie Luzern im Herbst).
Nach zwei vergeblichen Versuchen gelang es uns doch noch am 14.09.99 fuer
einige Minutenden den Blick auf das phantastische Panorama zu erhaschen.
Eindruecklich die hohe Bergwelt des Nordens.
Nach dem erfreulichen Morgenschauspiel, macheten wir uns alle auf den Weg
(in verschiedene Richtungen) um neue Abenteuer zu erleben.
Andi nach Nepal, Greg aus Australien in die Bergwelt des Kanchanjunga und
ich nach Bangladesch.
Die athemraubende Talfahrt bis auf 300 muM dauerte etwa 1,5 Stunden, denn
auf der schmalen Strasse gibt es nur Platz fuer ein Fahrzeug und die Inder
sind absolute Helden
im Strassen verstopfen. "Alles faehrt bis nichts mehr geht" und dann wird
mal gewartet !

Jedenfalls bleibt die Bergwelt des Himalaja, sei es in Pakistan, Nepal
oder Indien in unvergesslicher Erinnerung.

Gruss Simon


BANGLADESCH 14.09.99 - 18.09.99

Die truegerische Stille !!!!

Bin im Norden bei Burrimari ueber die Grenze nach Bangladesch eingefahren.
Leider wie erwartet, ging es auf der Indischenseite etwas laenger als auf
der Banglesischen.
Bangladesch auch das Land (Die Mutter des Wassers genannt) ist sehr flach
und hat fantastische
gruene Reisfelder, welche irgendwo im Horizont enden.
Aber warum truegerische Stille? Habe am ersten Tag fast die Killometer
gezaehlt, sowie dei Autos auf der Strasse.
Ich konnte es wirklich fast nicht glaube, auf sage und schreibe 260 km
sah ich 1 Auto, 3 stehende Lastwagen und in einem Bussbahnhof etwa 15
Busse.
Die ganze Strasse wurde von den Farmern zum Reis und Getreide trocknen
verwendet, ebenso waren auch unglaublich viele Fahrraeder und Rischkas
auf der Strasse.
Ist es moeglich, dass sich Bangladesch nicht so entwickelte wie Pakistan
oder Inds es eines der aermsten Laender der Welt sei, aber
gleich so?
Jedenfalls am zweiten Tag gab es auch nicht mehr Verkehr.
In einer Stadt wurde ich von Leuten aufgehalten.
Wenn schon anhalten, dann auch gleich nach dem Weg fragen.
Ploetzlich schlug mir jemand von hinten an den Helm, ich gestikulierte
dann auf schweizerdeutsch, ob er es Lustig finde.
Die Leute es waren inderzwischenzeit sicher um die 30 sprachen laut und
aggressiv miteinander, mir wurde es langsam etwas ungemuetlich. Ich
beschloss moeglichst schnell "abzuhauen".
Als ich dann meine BMW startete ging ein Handgemenge los und jemand
versuchte mir die Kupplung zu druecken.
Das aufheulen des Motors
lies jedoch die Leute in der Front auf die Seite springen und ich fuhr so
schnell wie moeglich aus der Gefahrenzohne in die Stadt hinein.
Habe den ganzen Vorfall nicht verstanden und beschloss nun nach
moeglichkeit nicht mehr anzuhalten.
Aber eben kaum 60km weiter wurde ich wieder gestoppt. der junge Mann sah
jedoch um einiges vertrauenerweckender aus als die Andern vor kurzer Zeit.
Er erklaerte mir ich muesse das Motorrad abstellen und es ohne Motor
weiterschieben. Wie gesagt so getan. Ich schob so mein Brumdarum nicht die
verbleibenden 210km bis nach Dhaka, aber doch bis zum naechsten gur
gekleideten Bengalesi. Und siehe da der sprach sogar Englisch.
Er erkaerte mir, dass dies nun der dritte Tag Staatsstreick sei und das
Ganze heute Abend um 18:00 ein Ende faende.
Spaeter fand ich dann heraus, dass Indien Bangladesch kein Transitabkommen
mit Nepal zugestehen will, obschon dies fuer die Entwicklung Bangladeschs
sehr wichtig waere.
Jedenfalls wurden sich die Leute um mich einig und gaben mir feie Fahrt,
als Tourist muesse ich mich nicht an den Streik halten.
Da mir die Sachlage nun bekannt war, beschloss ich erst recht nicht mehr
anzuhalten und wenn mir jemand winkte (um anzuhalten) setzte ich ein
Laecheln auf und winkte aus zufriedener
Tourist zurueck und fuhr unaufhaltsam meinen Weg.
Als dann die jedoch die Strasse fertig war und sich der Faehrbetrieb auch
im Streik befand, war ich am Ende mit meinem Latein.
Immer und ueberall gibt es jedoch Loesungen und so wurde mein Brumdarum
von X Haenden in ein kleines Boot geladen.
So legte ich die 26km Flussbreite mit andern Passagieren ohne weitere
Zwischenfaelle und kosten von 4 US$in knapp zwei Stunden zurueck.
Gab dann einem Mitarbeiter der Caritas of Bangladesch noch die
Moeglichkeit mit in die Stadt zu fahren 70km.
Ist schon etwas komisch, hilfst du jemanden oder umgekehrt, dann hast du
gleich einen neuen Freund und sorry er ist dann dein bester Freund, ihr zu
Hause seid dann nur noch zweite Garnitur.
Habe in der Zwischenzeit sicher schon mehr als 40 neue "Freunde".
Habe mich in Dhaka sofort mit der Cargo Firma Airlink in Verbindung
gesetzt und alles nahm nun seinen rechten Weg um das Brumdarum dach
Bangkok zu fliegen.
Anbei fuer alle die es noch nicht Wissen, es ist leider immer noch nicht
moeglich ueber Land (Burma) weiter nach Osten zu fahren.
Jedenfalls sind die Leute von Airlink sehr freundlich und ausgesprochen
hilfsbereit. Auch ist es mit der Thai Air nicht noetig eine Holzkiste zu
zimmern,
sondern das Brumdarum wird einfach in einen Container geladen und fliegt
mit mir mit.
Das kg kostet 0,85 US$ plus alle Formalitaeten und das bereitstellen des
Motorrades fuer die Verladung in den Container.
Mit beiden Aluboxen gefuellt bis oben hin wog sie 231kg.
Alles Benzin raus und noch die Rueckspiegel und Fronthaube abmontiert,
Luft raus und alles war getan um nach Bangkok zu fliegen.
Totalkosten US$ 318,45
Bangladesch ist sehr schoen und die Leute sind ueberaus freundlich, ausser
sie Streicken gerade und du haelst dich nicht an die Abmachungen.
Ismat von Airlink hat noch ihren Neffen beauftragt mit mir eine
Besichtigungstour durch Dhaka zu unternehmen.
War schon alleine das Motorradfahren in der Stadt, nach dem Streick, ein
Abenteurer fuer sich selbst.
Der Verkehr gleicht Bangkok vor 15 Jahren ca. 35% Fahrraeder, Rischkas 35%
Tuk Tuks (Minitaxis) 15% Autos und 15% LKWs und Busse.
Die stinkenden Tuk Tuks verpesten die Luft gewaltig.
Auch musst du immer auf dein Geld achten, nicht dass es gestohlen wuerde,
nein die Leute sind sich hier den Tourismus nicht gewohnt,
und wenn dann schon mal einer kommt, dann kannst du ja verlangen was du
willst.
Um das Motorrad zu reinigen wollte jemand zuerst 600 Taka = 12 US$ und
siehe da es funktionierte jedoch spaeter bei jemand Anderem auch fuer 200
Taka.
Es war interressant Bangladesch zu bereisen, im weiteren war es mit
abstand das Land mit den wenigsten Touristen.
Ich fand es auch nicht stoerend, dass alle Leute meine BMW fuer eine Honda
hielten, denn hier im Land gibt es ja nichts anderes als Hondas, ist doch
logo dass dann Honda = Motorrad ist.
Fuer alle die die Natur lieben und das Abseits des Tourismus ist
Bangladesch jedenfalls empfehlenswert.

Ab nach Thailand in das Land des Laechels.

Gruss Simon

 


THAILAND 18.09 - 24.09.99

Sali zaeme

So es ist nun Halbzeit und die erste grosse Etappe (Bangkok) ist erreicht.
Bin nun schon fast eine Woche hier in dieser,
jedesmal von neuem, so faszinierende Grossstadt. Sie hat sich in den
letzten 20 Monaten seit meinem letzten Besuch von
neuen unglaublich gewandelt.
Jedoch hat hier alles seine Ordnung und das ganze Erscheinnungsbild ist
viel sauberer als noch vor einigen Jahren.
Sich in der Stadt zurechtzufinden ist trotz GPS nicht so einfach, denn die
vielen Einbahnstrassen zwingen dich oft Umwege zu fahren, welche dann
schon 2-5 km ausmachen.
Bangkok auch das Venedig des Ostens genannt, hat sehr viele Wasserwege.
Dies ist mitunter ein Grund, dass die neue
"Metro" Eröffnung im Dezember nicht wie ueblich "eingebuddelt" wurde,
sondern sich stolz in ca. 10m Hoehe ueber den Strassen
praesentiert.
Die Expressways wurden auch auf Stelzen gebaut (Benuetzung fuer
Motorraeder verboten) und so befindest du dich eben auf der normalen
Strasse, fast wie im 2.UG.
Jedenfalls funktioniert mein GPS unter den vielen Strassendaechern nicht
mehr, da es ja
keine Satelliten mehr finden kann.
Habe mich bis jetzt jedenfalls immer irgendwo wiedergefunden.....!!!
In einer BMW Garage wurde dann so einiges instandgesetzt habe ja bis
jetzt ca. 20'000 km zurueckgelegt.
Das Lenkkopflager wurde erneuert sowie alle Fluessigkeiten, Getriebe,
Kardan, Motor und Federung so wie die
Bremsfluessigkeit inkl. den Scheiben wurden ausgewechselt.
Mit den Reifen, wollte es zuerst nicht so klappen, denn Enduro reifen,
waren keine Aufzutreiben und der Mech. wollte dann
Vorne einen (Trail Of Road) Model montieren und hinten ein normaler
Strassenreifen. Ich konnte Ihn dann ueberzeugen, dass
wir Vorne und Hinten normale Metzler Strassenreifen montieren.
Also wird es ab sofort fertig sein mit of road, soll ja nur noch super
Strassen geben bis nach Australien?
Aber bis dann wird noch etwas Zeit vergehen und ich hoffe Euch weitere
spannende Berichte zu liefern.
Nun zurueck zu Bangkok, es regnet draussen aus Kuebeln, ist aber trotzdem
angenehm warm.
Ich werde hier von Pree und Ihren Freunden umsorgt, dass ich gar nicht
weiss, ob ich die naechsten vier Monate nicht hier in Bangkok verbringen
soll!
Habe zwar heute mein Visa fuer Laos abgeholt und wie Ihr jetzt alle
richtig vermutet, geht es nun zuerst nach Norden, dann zurueck nach
Bangkok und weiter nach Malaysia und Indonesien. Ich hoffe nur der Krieg in
Indonesien macht mir auf meinem Weg nach Osten keinen Strich durch die
Rechnung.
Wie feiern hier jeden Abend eine Party und Pree hat es dadurch echt
streng, denn sie muss ja schliesslich arbeiten und kann nicht wie ich
jeden morgen ausschlafen.
Gestern war ich bei Ihrer Familie zum Nachtessen eingeladen. Ihre Mutter
hat super Thai gekocht (wie das Muetter eben einfach so koennen!)
jedenfalls war es phantastisch gut und hat grossen Spass gemacht, dem
echten thailaendischen Familienleben beizuwohnen.
Heute geht es weiter mit Festen, denn zufaelligerweise ist die chinesische
moon night party angesagt.
Mir geht es also super und das Brumdarum ist auch wieder Startklar.

Also bis bald Simon

 

THAILAND 25.09.99 -30.09.99

Wieder im Netz...

Thailand hat sich veraendert, es ist fast nicht zu glauben.
Machte in Lampang einen zwischenhalt um dem Leben ausserhalb der
Touristenorte etwas beizuwohnen. Aber auch hier alles ist vorhanden KFC,
MC Donald usw.
Das Internet ist auch um einiges guenstiger als in Bangkok und dort
schwanken die Preise von 1 Bath bis 3 pro Minute je nach Touristenort. 1B
= 4 Rappen.
Hier auf dem Lande kostet es dann nur noch 20 - 25B pro Stunde. Die
Thailaendische Kommunikationsgesellschaft verlangt fuer ein Ortsgespraech
nur 3 Bath unabhaengig ob es 1 Minute oder 3 Tage oder sogar noch laenger
dauert. So sind natuerlich alle Computer immer On-Line am Netz. Dies ist
die Wirtschaftshilfe mit gutem Beispiel. (waere was fuer unsere Swisscom
oder...!)
Ich kannte Chang Mai nicht wieder, wenn da nicht immer noch der selbe
Fluss waere, haette es auch eine andere Stadt in Thailand sein koennen.
War vor 12 Jahren mal dort.
Die ganze Metropole ist gewaltig gewachsen und nun die groesste Stadt des
Nordens.
Lies mich dann von Einheimischen und zugewanderten Europaerern
ueberzeugen, die etwas laengere Srasse an der barmesischen Grenze zu
befahren. So kam es, dass ich eine traumhafte Bergstrasse (300 - 800 muM)
bis nach Mae Sai an die Grenzstadt zu Burma zuruecklegte.
Die Srassen stehen den unseren in keinem Mass nach und sind sogar oft 2
und 3 Spurrig.
Ueber die Hoechstgeschwindigkeit 90 oder 110 km/h bin ich mir immer noch
nicht sicher?
Aber bis jetzt ging ja alles gut!
Die vielen Budistischen Tempel und die traumhafte Landschaft war ein
wahrer Augenschmaus.
Seit langen wieder einmal "schwiezertutsch gredet".
Hier im goldenen Dreieck Thailand, Burma und Laos hat es auch wieder
Touristen und wir sind uns alle einig, Thailand ist sehr westlich.
Also sofort ab nach Laos.....

Gruss Simon

Laos 30.09.99 - 06.10.99

Hier am Grenzort (Chiang Kong) geht es nur per Boot nach Laos.
Nachdem die Grenzformalitaeten auf der thailaendischen Seite geregelt
waren,
ging es per Faehre ueber dem Mekong nach Laos.
Ich war das einzige Fahrzeug und so wollte er 1000 B fuer die Ueberfahrt,
das sind doch stolze 40 SFr.
Ich hatte ja keine Wahl, konnte ja mit dem Brumdarum nicht schwimmen und
wer weiss, die Krokodile haetten sicher auch gerne etwas Schweizerfleisch,
habe naehmlich die verlorenen
Kilo (Indien, Nepal und Bangladesch) hier in Thailand wieder angefressen.
Aber dies ist eine andere Geschichte....
Habe ihn nun von 1000B auf 800B runtergehandelt und nun die Ueberfahrt als
einziger Tourist um so mehr genossen.
An der Grenze in Ban Houayxay (weiss Gott wie man das ausspricht...?)
wurde es dann mit den Grenzbeamten
etwas lustig.
Der Eine erklaerte mir, das sein Chef kein Wort Englisch spreche und er
das Carnet de Passage (Dokument fuer Fahrzeug Ein- und Ausfuhr) noch nie
gesehen haette.
Er gab mir dann zu verstehen, dass ich es doch selber ausfuellen solle und
ihm an besten einfach zeige,
wo ich die Stempel und wo die Unterschriften wuensche.
Wie gewuenscht so getan und alles verlief wie am Schnuerchen.
Da die "normalen" Touristen ca. 800m weiter Richtung Sueden ankommen war
an meinem Lastwagenuebergang natuerlich keine Passkontrolle.
Er zeichnete mir den Weg zum Immigrations Office auf und so fand ich den
Weg (war ja im NO LAND) selber bis zum gewuenschten Office.
Der Zollbeamte wollte nun wieder wissen wo ich herkomme, denn alle
Touristen kommen doch vom Boot gleich da unten? Aber auch dies war zu
schaffen und nun geht es bald nach Norden.
Eine kleine Vorwarnung habe ich schon von diversen Leuten erhalten.
Die Strasse sei erst seit gestern wieder offen und sehr schlecht nach der
Regenzeit, der Bus brauche fuer die 180 km
ca. 8 Stunden; na Prost !!!
Wie Ihr ja alle wisst, habe ich ja keine of roud Reifen mehr an meinem
Brumdarum, dafuer sind sie ja wenigstens neu.
Habe dann am selben Abend noch festgestellt, dass ich eigentlich auf der
rechten Seite fahren sollte.
Ja Laos hat Rechtsverkehr wie alle Kollonien der Franzosen also auch
Vietnam und Cambodia.
Auto hat es hier aber fast keine und so spielte es auch nicht so eine
Rolle, ob ich da die Ersten 800m auf der falschen Seite fuhr.


KOENIGSETAPPE ODER HOELLENRITT ????????????????????

Jedenfalls bin ich Susanna mit den Stuerzen nun um einiger voraus und wie
so scheint fast unschlagbar voraus.
Ich habe sie nicht mehr gezaehlt , aber so um die 10 - 15 waren es
bestimmt.
Es begann ja alles so gut eine trockene Naturstrasse mit einigen Loechern,
aber man konnte gut 80 km/h fahren einfach super.
Mit 60 - 80kmh bist du auch ueber die Loecher geflogen und die Schlaege
waren dann nur halb so schlimm.
Doch ploetzlich voellig unerwartet war da die erste Schlammpartie vor mir.
Habe ja in diesen "Ferien" so einiges an
Strassen erlebt, aber dies kann ich euch sagen uebertraf alles. Ich hatte
im ganzen etwa 40 solche Schlammpartien zu meistern, alle so um die 20 -
200m lang.
Etwas Schlamm, so bis zu 5m laenge geht ja noch, dann fuellen sich die
Reifen nicht gleich bis zum Randvoll, aber alles was laenger ist, ist
eigentlich gar nicht mehr befahrbar.
Die ganze Strecke wird Lkws, 3 Achsen, natuerlich Allrad und
Spezialfahrzeugen so "hochbeinige" Dinger befahren.
Also kannst Du Dir nun die Schlammstrasse vorstellen, wenn da die grossen
Monster durch sind.
Spurrillen bis zu einem halben Meter und da musste ich auch durch. Meine
Alukoffer standen oft am Schlamm an
und Platz fuer meine Fuesse war auch kaum zu finden.
Das Vorderrad (voll mit Schlamm) machte was es wollte und das Hinterrad
versuchte die ganze Last ca. 300kg
durch den Morast zu schieben. Ist dann am Grund noch eine andere
Spurrille, war dann oft das Aus und ein Sturz war nicht mehr zu vermeiden
Vorderrad andere Richtung, Fuesse keinen Halt, Gewichtsverlagerung und
schwups die BMW war wieder auf Sturtzbuegel und Alukoffer umgekippt.
Absteigen und mit aller Kraft das Brumdarum wieder aufstellen.
War echt nach einigen Stunden voll am Ende und habe meine
"normalen" Reifen weiss wohin gewuenscht.
Als dann noch ein Erdrutsch nach geschafften 105 Kilometern die Srasse
versperrten war entgueltig das Aus.
Habe da zwei Stunden gewartet bis einige Leute eintrafen. Die beiden
Bagger waren fleissig dabei eine neue Strasse zu erstellen.
Fuer die Fahrraeder und Fussgaenger wurde von Tagen schon oberhalb ein
neuer Weg geschaffen.
Aber eben, wie in Pakistan schon, die Rampe hoch zum Umgehungsweg war
unmoeglich alleine zu schaffen.
Also alles Gepaeck weg, gab den drei Jungs zu verstehen, dass ich mit dem
Motorrad da hoch will und etwas Hilfe benoetige.
Je einer an die Sturtzbuegel und einer hinten am schieben und ich am Gas,
so sollte es doch funktionieren.
Und siehe da, wir voellig erschoepft aber das Brumdarum stand oben.
Es war nun ca. 15:00h also noch 3 Stunden Zeit bis zum eindunkeln. Ca. 15
km waren noch mit Schlammpisten durchsetzt, der Rest dann trockene
Naturstrasse und ein absoluter Traum 40 - 45 km/h.
Die elf Flussdurchquerungen mit Wasser bis ueber die Zylinder sei nur am
Rande noch erwaehnt.
Das Brumdarum stand mir jedoch fast einmal ab, denn die 20m war doch etwas
zu lange, denn beide Auspuffe waren ja im Wasser.
Aber eben Glueck gehabt nur fast.......
Voellig ausgelaugt traf ich mit den letzten Sonnenstrahlen in Lounang
Namtha ein.
Erst einmal alles mit einem Wasserschlauch abspritzen,
Denn wir sahen ja aus wie die Schweine oder Wasserbueffel nach einem
schoenen Tag im sumpfigen Morast.
Ich war froh das Ziel erreicht zu haben und habe damit echt genug
"Strassenabenteuer" gehabt !
Ich glaube die im ersten Augenblick unueberwindbaren Schlammpisten werden
in die Reisegeschichte eingehen.
Ich hatte echtes Glueck, dass es nicht regnete, das Ganze waere dann mit
meiner Ausruestung nicht zu schaffen gewesen.
Die etwa 200 km schlechte Strasse am folgenden Tag, mit Schlagloechern und
allem schon bekannten aus Nepal, Indien und Pakistan war ein wahrer Genuss.
Die Leute am Wegesrand laechelten einem unentwegt zu und die vielen Kinder
winkten fast ueberall.
Stoptest du dann irgendwo, machte es schwups und die ganze Kinderschahr
war verschwunden und es dauerte dann schon einige Minuten bis sich das
Erste aus dem Versteck wagte und siehe da, ploetzlich folgten die Andern
auch.
Sie sind sich hier im hohen Norden von Laos nahe an der chinesischen
Grenze die Touristen nicht gewoehnt
und schon gar nicht so ein Monster von Motorrad.
Vom Norden Laos gings dann runter bis nach Vientiane in die Hauptstadt
Laos welche voll im pulsierenden, asiatischen Tatsch steht.
Nach einem Erholungsstop, Stadtbesichtigung sowie ein Abstecher zum
Schlosser, alles richten und schweissen,
denn die Metallhalterungen der Alukoffer haben der Schlittel- und
Ruettelpartie nicht standgehalten.
Er verstand jedoch sein Handwerk bestens und brachte fuer 3 US alles
wieder ins Lot.
Den Tag darauf ab nach Thailand, die Freundschaftsbruecke ueber den Mekong
ist alles andere als freundschaftlich,
sie ist soger Motorrad feindlich?
Habe an der Grenze in Laos alles geregelt mit Pass und Carnet und wollte
mich schon ueber die Bruecke nach Thailand aufmachen, da stoppte mich ein
Beamter und es ging zu irgend einem Chef.
Der erklaerte mir, dass das befahren der Bruecke fuer Motorraeder verboten
sei.
Dies sei eine Abmachung mit Thailand und er koenne mich nicht durchlassen,
sonst haette er Aerger mit dem andern Grenzposten.
Also was nun, warten bis ein freundlicher Lastwagenfahrer eintraf, der
sich bereit erklaerte mein Brumdarum
via Huckepack ueber die Bruecke zu bringen.
Es waren natuerlich wieder etliche Haende noetig das Gefaehrt auf den
Lastwagen zu heben.
Runerte ging es dann etwas einfacher.
Ich habe fast ein wenig das Gefuehl, das Asien etwas Motorradfeindlich
ist, warst du doch in der Tuerkei und im Iran voellig im Mittelpunkt.
Lassen wir uns von Malaysia und Indonesien ueberraschen.......

Gruss Simon

 

THAILAND 6.10.99 - 17.10.99

Sali Zaeme

Zureueck in der "Zivilisation". Nach den Abenteuern in Laos geht es nun
zurueck nach Bangkok.
Pre und Ihre Familie haben mich eingeladen in Ihren schoenen und grossen

Haus zu naechtigen.
Besten Dank.
Ihr Bruder Chen geht fuer ca. 14 Tage zurueck zu einem Moench und ich
hoffe, all seine Wuensche werden dadurch in Erfuellung gehen.
Ich war natuerlich zur ganzen Zeremonie(inkl. ein Tag vorher
Haareschneiden im Tempel) eingeladen. Die Tempelzeit X Stunden sitzend am
Boden, waren etwas ungewohnt.
Die ganze "Moenchswerdung" war sehr interessant und sicher nur die
wenigsten "Touristen" kommen zu diesem Genuss.
War ein super Erlebniss!

Verloren in Bangkok !!!!!!!!!!!!!!!!

Nicht echt, aber schon ein bisschen.
Mein GPS hat endgueltig den Geist aufgegeben. In der 8 Millionen Stadt
ohne Stadtplan und Kompass habe ich fast nicht zu Pre's Heim
zurueckgefunden.
Jedenfalls habe ich es fertig gebracht fuer eine normale Strecke
von ca. 9km sage und schreibe 48km zurueckzulegen.
War dann jedoch gluecklich und stolz zugleich ueberhaupt am rechten Ort zu
sein.
Schnell in ein grosses Shopping-Center um eine Kopas zu erstehen.
Ist echt schon hilfreich wenn du im ganzen Haeusermeer wenigstens weisst
wo Norden ist.
Die Shopping-Center sind hier wirklich gross, etwa 20 -30 mal unser
Shopping-Center in Emmen.
Also merke dir gut wo dein Motorrad steht, ohne das du Stunden aufwenden
musst es wiederzufinden.
Von Bangkok ging es nun weiter nach Sueden.
Das Wetterglueck von Norden hat mich verlassen und seit zwei Tagen regnet
es fast ununterbrochen.
Werde hier in Hua Hin, einem echten Touristen Ort, erst ade sagen, wenn
das Wetter etwas besser wird.
Hatte seit Laos mit dem Motorrad etwas sorgen.
Die Batterie war am Morgen jeweils am Ende und oft funktionierte das
anschieben auch nicht mehr. Also Batterie ausbauen, zum Mech aufladen und
weiter ging es.
Ich war etwas erstaunt, habe ich nicht zu Hause extra eine Neue eingesetzt,
um diesem Uebel vorzugreifen.
Aber was Solls die 23'000 km waren eventuell zuviel des Gutem.
In Bangkok eine Neue erstanden und nun ist alles wieder paletti.
Habe es nicht geschafft Hua Hin im ersten Anlauf zu verlassen. Bin mit der
ganzen Regenmontur frueh am morgen
aufgebrochen.
Der Weg Richtung Sueden war jedoch nicht zu bewaeltigen, die ca. 80 cm
Wasser,auf der Hauptsrasse, zwangen mich umzukehren und einen erneuten
Tag Pause in Hua Hin einzulegen.
Jedenfalls sind meine Regenschuhe wasserdicht, denn das Wasser welches
einmal drin ist geht auch nicht mehr raus, ca. je einen Liter ausgeleert.
Das einzig schoene am Regen hier in Thailand ist, er ist immer schoen
warm.............
Am folgenden Tag klappte es aber dann Bestens, und ich konnte die 750 km
bis nach Puket in einem Stueck zuruecklegen.
Spaet abends bin ich in Puket eingefahren und habe mich auf die Suche nach
der "Karon Beach" gemacht.
War vor 9 Jahren mit Noldi einmal hier und es war ein ruhiger und
gemuetlicher Ort.
Aber eben in Thailand kann sich alles so schnell aendern und erst was
passiert da nicht alles in 9 Jahren.
Ich erkannte den Ort nicht mehr, es ist nun ein Touristenort wie so viele
in Thailand, war da doch vor langer Zeit nur ein Hotel und zwei bis drei
kleine Strassenrestaurants sowie etwas 2km weiter unten am Strand ein
Resort, so bist du nun mitten in einem Ferienkomplex mit ca. 8 - 10'000
Uebernachtungsmoeglichkeiten.
Dafuer kannst du jetzt hier alles haben, aber echt alles von der Pizza
ueber das Steak sowie das zuegellose Nachtleben ohne Grenzen.
Werde nun bald aufbrechen und eine zwischenhalt in Ko Lanta einlegen.
Gemaess Einheimischen soll es unterhalb von Krabi noch so einen Tatsch
(Globetrotter Geheimtip) von anno dazumal geben.
Werde es nun bald selber sehen.

Gruss Simon

PS. HABE BEI FAST ALLEN REISEBERICHTEN FOTOS ANGEHAENGT, MACHT DAS
GANZE ETWAS ATRAKTIVER.
ALSO VIEL SPASS !

 

Der Bericht Iran ist nicht in den Travel News angekommen und steht nun am
falschen Platz. Aber besser hier als verloren!
Ist mit Datum ja ersichtlich zu welcher Reisezeit er gehoert. Bin also
nicht von Laos zurueck in den Iran gefahren fuer alle die es ev. nicht
merken...........

 


THAILAND 17.10. - 23.10.99

Sali zaeme

Der touristische Sueden !

Auf Ko Lanta wollte ich mich eigentlich etwas erholen und einfach ein paar
Tage nichts tun.
Aber eben wer mich kennt, der weiss das dies ein schwieriges Unterfangen
wird, einfach so gar nichts zu tun?
Und dem war auch so.
Kaum angekommen und an einem schoenen Strand fuer sage und schreibe sFr.
8.00 ein schoenes Bungalow bezogen, ging es ab zur vorher gesichteten Tauchschule.
Koennte ja sein, das Morgen ein Unterwasser-Abenteur bevorsteht.
Und dem war natuerlich genau so, die Sicht und die Korallenvielfalt sowie
die vielen Fische zeigten wieder erneut, dass es Unterwasser einfach
traumhaft schoen ist.
Habe mich dann halt am naechsten Tag erholt und bin "nur" die ganze Insel
abgefahren ca. 70 km.
Die Strasse war natuerlich schlecht und weil es in der Nacht geregnet hat,
auch noch glitschig.
Aber fuer mich mit den Erfahrungen in Laos ueberhaupt kein Problem. Die
Deutschen Touristen mit ihren gemieteten Motorraedern hatten da schon eher
etwas Muehe.
Aber auch ich habe etwas gelernt, an eine Enduro gehoeren nun einfach
Enduroreifen oder die Rache wird bittersuess sein!
Ko Lanta (Insel Lanta) besitzt zwar auf der Karte eine Strassenbruecke,
aber in Wirklichkeit musst du dann da wo die Bruecken waeren zwei Faehren
nehmen. Das jetzt noch so unberuehrte Paradies wird mit der Wintersaison
voll und ganz verschwinden.

Habe da ein paar Schweizer getroffen, welche da fleissig am
Bungalowanlagen erstellen sind. Ab 1.11.99 wird es auf der Insel sogar
eine Schweizer Baeckerei geben mit echtem Schweizer Baecker, welcher
sicher super Brot fabriziert.
Aber eben erst an 1.11.99, schluchzt waere fein so ein Brot......
Ist doch alles etwas wiederspruechlich zum einen moechte man eine
unberuehrte Insel, am besten noch fuer sich alleine und trotzdem auf
jeglichen Komfort verzichten fuer ein paar Wochen Urlaub im Jahr, ich
weiss nicht?
Jedenfalls wird hier auf Ko Lanta nie das selbe passieren wie auf Puket,
denn die Bungalowanlagen sind direkt am Strand.
Also wenn du da Uebernachtest, bist du immer nahe am Strand und es wird
nie vor deiner Nase eine Strasse vorhanden sein.
Puket sieht Strandmaessig naehmlich wie Nizza oder die Copacobana in
Brazile aus.
Ich hoffe die Insel kann ihren "Scharm" noch lange Zeit behalten.
Habe mich dann wieder auf den Weiterweg gemacht und in Hat Yai einen
Zwischenhalt eingelegt.
Die Strassen hier im Sueden von Thailand wureden in den letzten Jahren
etwas mehr gebraucht als ihre Partner im Norden und daher haben sie auch
etwas gelitten.
Sind aber immer noch super zu befahren und habe fuer 320 km ca. 5,5
Stunden gebraucht, inkl. einem laengerem Zwischenhalt an einem schoenen
Wasserfall.
Brauchte vor 9 Jahren mit einem Minibus ca. 9 Stunden fuer die selbe
Strecke.
Der Sueden von Thailand ist wieder Moslemisch, etwas huegelig und dadurch
natuerlich Motorradfreundlich.
Echt schoen hier rumzukurven und auch meine normalen Strassenreifen sind
hier nun das absolut Richtige.

Gruss bis bald aus Malaysia

Simon

P.S. In Thailand herrscht ein aendliches Gesetz wie in der Schweiz. Wenn
du eine Firma gruendest muss immer 51% im Besitze eines Thai sein, also
ein Auslaender kann nie mehr als 49% besitzen.
Faktisch ich bin nun sogar im Wissen, wie man eine sogenannte Scheinfirman
gruendet, mann kann ja nie wissen ......!

 

MALAYSIA-SINGAPORE-MALAYSIA-Kuala Lumpur 23.10. - 30.10.99
 
  
Sali Zaeme

Kaum in Malaysia angekommen fing es auch zu regen an und wie das so hier
in Asien ist,
gleich aus grossen Kuebeln.
Ich musste nach 200 km eine Stop einlegen und bin erst Anderntags hoch in
die Camerun Hihgland gefahren.
Bin nun hier auf 1'500m und es ist maessig kuehl so um
die 20 Grad.
Leider bin ich fuer das jetzt in aller Munde
( Formel 1 Rennen von Kuala Lumpur) etwas zu spaet.
Die Teelandschaft hier in den Camerun Hihglands gleichen etwas denjenigen
von Indien in Darijiling Indien.
Habe heute 25.10.99 etwas die Gegend erkundet und werde bald weiter nach
Sueden reisen.

Und dem war auch so ab nach Singapore, echt schoen in den zivilisierten
Laendern, wie das reibungslos funkioniert.
Motorrad rein und anderntags wieder raus mit dem Carnet einfach super.
Habe mich in Singapur wieder mit einem GPS Germin III eingedeckt und
sonst noch so einiges "gekroemlet".
Das Neue GPS ist einfach super, die groessten Strassen der ganzen Welt
sind fest im Geraet installiert.
Sollte also nicht mehr verloren gehen!
Bin nun von Singapur nach Melaka hochgefahren und habe die schoene und
bekannte Stadt, mit vielen Bauten aus der Zeit der Portugiesen besichtigt.
Wollte  natuerlich hier nach Indonesien Dumai weiterreisen, und wie dem so
war, gab es hier keine Faehre fuer Fahrzeuge und auch nicht fuer
Motorraeder. Der Hafenmeister gab zwar gruenes Licht fuer mich und mein
Motorrad, aber auf der normalen Personenfaehre koenne man es nicht
transportieren. Also was nun? Das Motorrad muesse auf ein Gemueseschiff
und auf der anderen Seite koenne man es dann in Empfang nehmen.
Kalvin erklaerte mir dann jedoch, dass die Holzschiffe, sie legen die
100km in ca. 4 Stunden zurueck, alle illegal hier seien, also in Indosesien
das Gemuese schwarz ausfuehren.
Was waere also zu tun, wenn da auf der anderen Seite mein Brumdarum
einfach nicht ankommen wuerde, fragen ueber fragen.
Ich solle doch besser nach Penang hochfahren nur 500km und es dort nach
Medan verschiffen, die haetten dort auch eine Faehre fuer Fahrzeuge.
Also bin ich Anderntags nach Penang hochgefahren, natuerlich mit einem
Abstechen in Kuala Lumpur. Das hoechste Gebaeude der Welt, die Twin Touer
siehst du schon von weiterferne.
Also in Penang angekommen sofort zur Faehre runter. Geht es jetzt, oder
geht es jetzt nicht nach Medan Indonesien, war nach ein paar Stunden immer
noch die Frage?
Ein Faehrschiff jedenfalls gibt es nicht mehr, die Gesellschaft ist mangels
Auftraegen vor ca. 1,5 Jahren Konkurs gegangen.
Und das Schiff wurde nach England verkauft und soll nun dort seinen Zweck
erfuellen.
Bin dann in Penang auf das Indonesische Konsulat gefahren und habe mich da
erkundigt was nun los sei bzw. was zu tun bzw. zu lassen sei um ein
Motorrad nach Indosesien zu bringen.
Wurde da mit einem A4 Papier abgespiesen, auf welchem stand, dass das
Motorrad bevor es nach Indonesien gebracht werden kann, in Jakarta
angemeldet werden muss. Die CH Botschaft muss auch informiert werden und
zu guter letzt, werden keine Motorraeder mit mehr als 450 ccm zugelassen.
Habe mich da etwas in Geduld geuebt und konnte nach geraumer Zeit mit
einem Botschftsangestellten sprechen. Aber eben, mann kann sich so
vorstellen wie so ein echter Buerokrat sein Land vertreten muss und die
Vorschriften ja so oder so nicht umgehen darf.
Ich habe mir also gedacht, zurueck nach Melaka und von dort ueber den
Teich nach Indonesien.
Schliesslich ist Indonesien auf meinem Carnet de Passage vermerkt, wie
viele andere Laender auch und es ist mir unerklaerlich, das man da
mitmachen kann und trotzdem voellig andere Regeln auferlegt als ueblich.
In der Zwischenzeit ist Samstag geworden und wenn es funktionieren sollte,
dann nur am Samstag oder erst am Montag wieder.
Ich habe mir gedacht, wenn  ich dann in Idonesien bin wird sich dann schon
ein Weg finden weiterzureisen.
Bin also in Penang frueh abgefahren um dann rechtzeitig in Melaka am Hafen
zu stehen.
Die Malaysia waren wieder sehr hilfsbereit und taten alles um irgendwie
eine Moeglichkeit zu schaffen, das Motorrad zu verschiffen.
Ein Indonesier wurde organisiert, der den Hafen in Dumai sehr gut kennt und
das Motorrad als Fracht rueberbringen sollte.
Nach ein paar Stunden waren wir uns einig und der Indonesier, erklaerte
mir, dass er zuerst mit den Kopien des Carnets nach drueben fahren muss
und es den Zollbeamten vorlegen muesse.
Also kannst du Dir vorstellen was passieren wird, der kommt dann am Montag
oder Dienstag mit einem Zettel zurueck, auf dem steht, es ist zuerst in
Jakarta anzumelden und ist so oder so zu gross.......
Du kannst mit keinem Beamten sprechen und waerst wieder gleich weit wie
vor ein paar Tagen.
Also habe ich das Ganze abgeblasen und nein, nicht wie von vielen
vorgeschlagen das Motorrad verkauft und ohne weitergereist, sondern allen
Helfern grossen Dank ausgesprochen.
Werde nun weiter nach Kuala Lumpur ( Port Klang) fahren und das Motorrad dort per Cargo
nach Australien (Sydney) verschiffen.
Meine Eltern in Bali besuchen und die bestellten Motorradteile, Reifen,
Bremsbelaege usw abholen.
Natuerlich ein paar Tage echte Ferien einlegen und Indonesien ohne
Motorrad bereisen.

Bis bald und hoffentlich mit besseren Nachrichten. Jedenfalls schoen in
Australien nun etwas mehr Zeit zu haben.

Gruss Simon

 

INDONESIEN 02.11. - 23.11.99

Kaum zu glauben, aber ich bin in Indonesien (Bali) ohne Motorrad
unterwegs.

Dies ist sicher mitunter ein Grund, dass Ihr etwas laenger nicht gehoert habt von mir.
Es war mit auf keine Art und Weise moeglich das Motorrad nach Indonesien zu schaffen.
Mit der Antwort eines Bueroangestellten auf dem Indonesischen
Konsulat in Panang (Malaysia) [ das Motorrad sei zu gross, es werden nur Bikes mit kleineren Motoren bis 450 ccm akzeptiert, und es sei so oder so zuerst in Jakarta anzumelden ].
Ich koenne es aber nach Bali einfliegenlassen, denn dort seien groessere Motorraeder kein Problem. Auf meine Argumentation, dass Bali ja nur eine Insel von 17'000 anderen sei in Indonesien, wollte er nicht eingehen.

Das Indonesien ein Entwicklungsland ist war mir ja bekannt, und ab heute muss ich mich sogar ein wenig den abschaetzigen Feststellungen der Malaysier anschliessen, Indonesien ist und bleibt ein Cowboy Staat.
Also Schwamm drueber, habe mein Brumdarum in Kuala Lumpur bei Port Klang in ein Schiff verladen und es nach Sydney spediert ca. Fr. 1'000.-.
Ich bin dann nach Bali geflogen und habe da anderntags meine Eltern am Flughafen Dempaser abgeholt. Sie waren sehr ueberrascht mich da anzutreffen, denn eigentlich waehre ich ja immer noch auf Sumatra unterwegs und wuerde Bali erst in ein paar Wochen erreichen.
Jedenfalls hat er geklappt und meine neuen Enduroreifen sind auch dabei, obschon ich ja kein Motorrad mehr habe.- zur Zeit-.
Abends sind wir dann gemuetlich in ein Restaurant gesessen und haben unser wiedersehen gefeiert.
Nur zur Information wie Bali Kuta Legin etwa aussieht, fuer alle die noch nie da waren, oder das letzte mal 1991.
Etwa wie Puket in Thailand, die Straende von Ravenna oder Rimini in Italien oder das Strandleben auf Gran Canaria. Natuerlich hat jeder dieser Orte etwas spezilles fuer sich, ich will damit nur verstaendlich machen, dass es hier Hunderte von Restaurants und noch mehr Souvenirverkaeufer gibt.
Also wir sitzen nun zu dritt in einem der vielen Restaurants und geniessen die tropischen Temperaturen (abends so um die 28 - 30 Grad).
Man sagt ja immer die Welt ist so klein und der Zufall wollte es, das Susanna (meine Reisepartnerinn bis Kathmandu Nepal) auch in dieses Restaurant wollte.
Wir haben uns in Nepal getrennt und sie ist ohne Motorrad nach Bali geflogen. Ueber Internet informierten wir uns wo der Andere zur Zeit ist und in Malaysia schrieb ich vor ein paar Tagen ein Mail, dass wir uns also erst zu Hause wieder treffen wuerden, weil sich unsere Rute nicht mehr kreuzt.
Sie war nun im Glauben (waere ja eigenetlich auch so) dass ich in Sumatra unterwegs sei. Sie verbrachte die meiste Zeit der letzten zwei Monate an einem schoenen Strand abseits von Kuta und war nur in Kuta Legian weil morgen der Flug nach Bangkok auf den Reiseplan stand. Dann geht es weiter
zurueck nach Nepal um das Motorrad wieder in Empfang zu nehmen und es hoffentlich auch einige Wochen zu benuetzen.
Ihr Fuss ist seit dem Unfall im Iran immer noch nicht geheilt und wie die Aerzte auf Bali fanden, sei mit groesster Wahrscheinlichkeit ein Band gerissen.
Jedenfalls genossen wir unser wiedersehen mit einem Glass Bier. Den Wein, welchen wir eigentlich bei unserem wiedersehen trinken wollten liessen wir bleiben, denn eine Flasche Rotwein kostet in Bali ca. 40.00 sFr.
Das werden wir dann zu Hause nachholen.
Konnte in Bali natuerlich nicht lange ohne fahrbaren Untersatz sein und so habe ich andertags ein Motorrad geliehen Fr. 4.00 pro Tag. Und wie man am Preis schon feststellen kann, handelte es sich nicht um eine BMW und auch nicht um eine Har….(Amerikanisches Ruettelfahrzeug extrem
Pannenanfaellig) sondern um eine Art Roller mit Automatikgetriebe. Bin
auf den ersten Metern fast umgefallen, weil einfach nichts oder fast nichts da war….. Gewicht, PS usw.
Also nun etwas mehr Zeit mit meinen Eltern auf Bali bzw. Indonesien. Mein Motorrad werde am 21.11.99 in Sydney ankommen und ab dort werde ich dann meine Motorradreise fortsetzen.
Es ist unglaublich wie sich die schoenen Plaetze auf der ganzen Welt in abscheuliche Touristen- und Vergnuegungsinseln verwandeln. So leider auch Bali, ich habe es aber hier erwartet, es musste ja etwas passieren in den letzten 8 Jahren.
Bali ist fast leer, die Australier sind dieses Jahr ausgeblieben.
Der Krieg in Timor und der Tot eines Australischen Soldaten wird Bali nun etwas bremsen. Die hatten ja eine Inflation in den letzten Jahren, dass es gar nicht so schlecht ist, wenn da mal ein paar 10'000 Touristen ausbleiben.
Uns wurde es jedenfalls zu hektisch in Kuta Legian und beschlossen mit einem Mietauto einen Tagesausflug nach Ubud. Autozufahen ist in Bali nicht jedermanns (frau) Sache, aber nach meinen Erfahrungen in Indien und Nepal bin ich nun glaube allen Strassenabenteuren gewachsen.
Der Besuch der Schmetterligsfarm und die phantastischen Holzschnitzereien in Ubud werden in unvergesslicher Erinnerung bleiben.
Ja und natuerlich auch die in allen Prospekten und Reisekatalogen abgebildeten Terassenreisfelder.
Ich bin ueberzeugt den Scharm und die sehr schoene
Vulkanlandschaft wird in Bali trotz grossem Tourismuss immer erhalten bleiben.
Nach ein paar Tagen Ruhe und Faulenzen am Pool machten wir und nun zu dritt auf den Weg die Abenteur in Flores und Komodo zu erleben.
Wir buchten einen Flug nach Maumere, dies ist am oestlichen Ende von Flores (nach Dilli Timor sind es immer noch ca. 500km). Wir buchten dann dort eine Art Pauschalreise, genau auf unsere Beduerfnisse und Wuensche abgestimmt.
Von da ging es dann mit privat Guide und Fahrer zurueck an das westliche Ende von Flores.
Wir besuchten die Stadte bzw. Doerfer wie Moni, Ende,
Ruteng und Labon Batjo. Diverse Abstecher zu traditionellen Doerfer mit vielen lachenden Kindern und Paps war ueberall die Attraktion des Jahrhunderts.
Man koennte meinen die haetten noch nie einen Bart gesehen
und dies nur weil er noch ganz weiss ist.
Jedenfalls hatten wir es sehr lustig mit der einheimischen Bevoelkerung.
Wir besuchten die bekannten drei Kraterseen in den Bergen, leider war es
etwas bewoelkt und so mussten wir uns ohne das viel erwaehnte
Lichterspiel bei Sonnenaufgang zufriedengeben. Es ist aber trotzdem empfehlenswert die drei Seen in verschiedenen Farben gruen, braun und
schwarz so nahe nebeneinander zu besichtigen.
Auch ein heisses Bad in den Quellen von Ruteng durfte natuerlich nicht fehlen, es war nicht nur eine kleine Quelle sondern zwei Fluesse der eine
mit ca. 42 Grad warmen Wasser und der Andere mit ca. 30 Grad.
Das Wasserkommt einfach von unten aus dem Boden und nach einem Wasserfall
fliessen beide Fluesse weiter das Tal hinunter. Die Wassermenge ist
eindruecklich und bei uns in der Schweiz wuerde man es zu einer der
groessten Attraktionen ausbauen.
Hier jedoch bleibt es zum Glueck so natuerlich wie es schon vor Hunderten  von Jahren schon war.
Die Srassen auf Flores sind eng und zum Teil in schlechtem Zustand, so war es auch nicht verwunderlich, dass die Durchschnittsgeschwindigkeit bei ca. 25km/h lag. Also brauchten wir fuer die 800km bis nach Labon Bajo schon etliche Tage.
Die vielen Eindruecke und das abwechslungsreiche Programm lies die 7 Tage jedoch wie im Fluge vergehen.

>>*Straende mit schwarzem oder weissem feinen Sand.

>>*Jedentag frischen Fisch auf der Speisekarte, frischer geht es gar nicht

>>* Das Marktleben in den verschiedensten Farben.

>>* Frische und fuer und unbekannte Fruechte mit sagenhaften Geschmack.
>>
>>* Preiswertes einkaufen der verschiedensten Markenartikel (Bali)

>>* Traumhafte Sushi Restaurants in Bali Sushi + Sashimi mix ca. 30 Stk.
>>fuer nur 10 sFr.

>>* Reisfelder der verschiedensten Art Terrassen und Spinnenfoermig.

>>* Das Schnorcheln an einer unberuerten Bucht mit der farbenfrohen
>>Unterwasserwelt

>>* und natuerlich vieles mehr…………

Um nur einige weitere Eindruecke zu erwaehnen und euch Daheimgeblieben
etwas anzuspornen eine Reise nach Asien zu unternehmen.
Aber nun weiter auf unserer Reise zurueck nach Bali. Von Labon Bajo ging
es nur noch per Schiff weiter. Die Insel Komodo mit den grossen
Echensenartigen Leguanen stand nun auf dem Programm. Seit 1974 ein
Schweizertourist von einem Leguan gefressen wurde, er war jedoch schon 79 Jahre alt (der Schweizer Baron von…..), darf die Insel nur mit einem offiziellen Guide besichtigt werden. Wie aus den Ueberlieferungen zu entnehmen war hatte sich der Baron von seiner Reisegruppe entfernt und sei
trotz grosser Suchaktion nicht mehr gefunden worden.
Den Fund des Fotoapparates jedoch ohne speziellen Fotos sowie ein paar Kleiderresten lies den Verdacht erhaerten, dass er den gefraessigen bis zu 3m langen Komodo Leguanen zum Opfer viel.
Meine Mutter hatte nun echt grosse Angst die gefuerchigen Dinger zu suchen und zu beobachten (ein bisschen verstaendlich, ist ja schliesslich auch schon ueber 60 Jahre alt, aber Paps zeigte keine Angst, denn er ist ja schliesslich ein paar Monate juenger..
Also Spass bei Seite, mit Fuehrer ging es nun ab in den Busch,
ueberall sahen wir freilebende Wildschweine und sehr viele Hirschen.
Die vielen Tiere seien Futter fuer die Riesenechsen und sobald ein Hirsch verletzt sei falle er den Leguanen zum Opfer.
An einer Lichtung sahen wir nun gleich fuenf der grossen Dinger und Mams war immer etwas im rueckwaertigen Raum.
Mit Fuehrer wagten wir uns bis zu 2m an das grosse mit gespaltener Zunge riechende Tier.
Ein unvergeslicher Eindruck mehr auf unserer Reise in Indonesien.
Die Nacht verbrachten wir dann auf unserem Schiff, nur wir drei mit 5Mann Besatzung. In weiter Ferne sichteten wir sogar noch ein paar Delphine.
Mit einer 6 stuendigen Schifffahrt ging es Andertags weiter bis nach Bima um den Rueckflug nach Bali anzutreten.
Ein paar Tage ruhe auf Bali und der naechste Besuch aus der Schweiz stand schon lange auf dem Programm, dank E Mail. Evelyn ist mit Ihrer Mutter von Jakarta nach Bali unterwegs und wird in den naechsten Tagen eintreffen. So verbrachten wir zu fuenf ein paar Shoppingreiche Tage in Bali mit genuesslichem Essen (Sushi).
Ich bin am 23.11.99 nach Australien abgeflogen und werde da mein Motorrad in empfang nehmen.

Gruss Simon

 


AUSTRALIEN 24.11.99 - 10.12.99

So ich bin immer noch in Sydney und mein Motorrad ist zwar von ein paar
Tagen eingetroffen, aber so wie es aussieht, braucht es etwas mehr Zeit es
dem australischen Standart anzupassen. Zum Glueck ist es nicht
"linksgesteuert" ! Wie dem auch sei ich bin hier bei Larissa und Mark in
den besten Haenden und fuehle mich ein wenig wie zu Hause. Im Garten hast
du eine super Sicht auf das Opernhaus und die Harbour Bruecke. Um die Zeit
etwas sinnvoll zu nuetzen, habe ich fuer eine Woche einen Englischkurs
besucht und konnte mit Freude feststellen, das mein Englisch gar nicht
mehr so schlecht ist. Schreiben und Lesen macht mir aber jedoch schon noch
etliche Schwierigkeiten, voellig keine Praxis in diesen Belangen.
Australien im besonderen Sydney ist doch immer wieder auf das neue
Faszinierend. Die vielen Sehenswuerdigkeiten und das rege Stadtleben sind
natuerlich absolute Gegensaetze zum Buschleben in der Pampas. Wenn ich
alles erledigt habe ( Motorrad) werde ich mich auf den Weg Richtung Sueden
und Westen machen. Ad
Adelaide und und die naehere Umgebung ist eines der ersten Etappenziele.
An Millennium 2000 will ich aber zurueck in Sydney sein um das Jahrtausend
um genau 10 Stunden vor Eurer Zeitrechnung in Angriff zu nehmen.
Naehres und sicher auch interessantes von Unterwegs bald auf diesem Kanal.

Gruss Simon

 


AUSTRALIEN 13.12.99 - 31.12.99

So mein letzter oder fast letzter Reisebericht steht an. Es dauerte etwas laenger diesen zu verfassen, denn hier in Australien ist halt alles so weit weg und daher ist es ja nicht weiter verwunderlich, dass der Bericht etwas laenger hat zu Euch auf der anderen Seite der Welt.
Bin von Sydney aus die mir nicht unbekannte Strecke an der Kueste bis nach Melbourne gefahren. Viele die es kennen, werden es kaum verstehen, dass ich da echt in 1,5 Tagen runtergeheizt bin. Aber eben habe diese Strecke schon 3 mal gemacht bis zum heutigen Zeitpunkt. Ein zwischenhalt in Batemans Bay und der erste Test im Zeltaufstellen, was du mal aus Pfadfinder gelernt hast kann halt ueberall einmal von nutzen sein und dem war natuerlich so Rekordzeit in ca. 8-10 Minuten stand mein schmuckes Zelt auf dem einladenden Camping Ground. Ein Stop in Lakes Entrance und alte Erinnerungen an Weihnachten 98 am 90 km Strand ohne Licht und Strom wurden wieder so gegenwaertig als waehre es erst Gestern gewesen.
Habe es dann geschaft und bin in Melbourne eingetrudelt Marks Eltern empfingen mich mit offenen Armen und ich fuehlte mich wieder einmal fast ein wenig zu Hause.
Als dann die Ventiele neu eingestellt waren und die Vergaser wieder voll und ganz (gasten) bin ich weiter auf meiner Reise nach Adelaide unterwegs. Wie es zu erwarten ist, bin ich die phantastische Kuestenstrasse The Great Ocean Road gefahren und alle die es schon einmal sahen, werden es verstehen, dass es mit dem Motorrad doppelten Spass machte dies unglaubliche von Wasser und Sturm zerklueftete Kuestenlandschaft gesehen zu haben. Das Naturschauspiel ist einzigartig und natuerlich auch eines der Bekanntesten in Australien. Adelaide ist einfach schmuck so wie ein kleines Staedtchen mit einem laendlichen Tatsch.
Phantastische Straende liegen gleich vor Adelaids Haustuere. Im Norden gibt es ein paar Huegel und so wurde mein Motorradausflug zum unvergesslichen Erlebnis. Die Strassen im Stadtkern sind vielspurig und alles ist nur so umgeben von Gruenanlagen. Es ist nun voellig klar, das Adelaide auch oft die gruenste Stadt Australiens genannt wird. Nach einem Tag Rast ging es dann weiter Richtung Norden den bekannten Weingebieten nach. In Penola dies liegt im Barrosso Tal bin ich dann fuer eine Nacht geblieben, denn Motorrad fahren und Rotwein vertragen sich leider nicht so super. Uebrigens Australien hat 0,5 Promille.
Apropo Vorschriften in Adelaide habe ich meine Erste Busse gekriegt und zwar wegen abstellen des Motorrades auf der Fussgaengerzone. Hier stellst du das Motorrad einfach auf einen Autoabstellpatz und nicht sonst irgendwo wie ja eigentlich ueberall in der Welt so Brauch ist. Aber was solls werde sie wohl als Andenken mit nach Hause nehmen.
Aber nun zum Wein ! Wie der Zufall es wollte bin ich bei einem Weingut ( hat da x hundert davon) mit dem Logo von zwei Pferden auf der Etikette etwas laenger geblieben. Wie mir so war, kannte ich das Logo von irgendwoher aber von wo das war nun die Frage?
Nach einem laengeren Gespraech, stellte ich dann fest, dass das Weingut Rymill, Wein in die Schweiz exportiert und "Fischer Weine Sursee" der Importeur ist. So liegt es nun an der Hand, das ich den Wein wahrscheindlich einmal bei meinem Onkel Franz genossen haben. Nun aber genug geschwaermt und etwas naeheres zu zum Land bzw. Kontinent Australien.
Trotzdem noch; so eine Flasche Wein ist halt schon etwas unbeschreibliches und eine Flasche des oefteren etwas zuviel fuer mich alleine …higs…
Nach ein paar (tropfen) feinem Wein ging es ab in die pure Natur, die Flinders Ranges, ein Nationalpark mit ca. 200 x 100km Ausdehnung, einfach unbeschreiblich das Farbenspiel bei Sonnenuntergang.
Die Jahrmillionen alten Felsformationen mit dem Talkessel in der Mitte und die vielen bei Daemmerung umherhopsenden Kangeroos werden fuer mich unvergesslich sein.
Es war echt gefaehlich Nachts da rumzufahren, denn die "Skipies" lieben es die Strasse zu ueberqueren und ein zusammenstoss mir dem Motorrad, koennte fuer beide boess ins Auge gehen.
Wie dem auch sei, bin dann von meinem Sonnenuntergangsplatz mit ca. 45kmh die 25 km bis zum Campingplatz zurueckgetuckert.
Von da ging es dann zurueck nach Port Augusta (nur ca. 130km) um von dort dann direkt nach Norden ueber Cooper Pedy zum grossen roten Zenter zu gelangen.
Also bis Cooper Pedy sind es dann noch einmal ca. 560km. Die Landschaft wurde immer trockner und trockner. Salzseen von unglaublichen Ausmassen welche sich ca. alle 100 Jahre einmal mit Wasser fuellen und das absolut fast unvorstellbare ist, das diese ganze so trockne und leblose Gegend voll von Lebewesen bewohnt wird. Die Lebewesen haben sich den extremen Bedingungen der Wueste angepasst. Unglaublich ist, dass sie trockenperioden von Jahrzehnten innehalten und wie in einem Schwebezustand verharren bis es einmal regen einsetzt. Das lebenspendende Wasser versetzt alles in hektische Aktivitaet, alles blueht und bereits nach ein paar Tagen leben Fische im Lake Eyer wo seit Jahrzenten kein Wasser war. Die Voegel kommen von weit her und alles lebt fuer eine geraume Zeit, bis die Wueste wieder ueberhand nimmt und alles austrocknet.
Am Wuestendorf bzw. Steppendorf Woomura bin ich einfach nur durchgewetzt. Die Stadt ist einfach aus dem Boden gestampft worden und dient dem Verteidigungsministerium als miliraerisches Testgelaende.
Habe dann Abends um 18:00h Cooper Pedy erreicht und beschloss nach der trocknen Fahrt, hier eine zusaetzliche Nacht zu verbringen. Oft wird gesagt, dass die Leute die dort leben alle etwas "durchgeknallt" seien und dem war wirklich so. Es sei da nur eine bekannte Person genannt der "Krokodile Harry", der wirklich fast wie Krokodile Dandy gelebt hat und sich heute mit ueber 70 Jahren dem Alkohol verfallen den Touristen vermarktet.
Die Stadt wird oft mit der Mondlandschaft verglichen und demzufolge auch die Mondstadt Australiens genannt. Hier ist alles Untertags die Kirchen, die Hotels und sogar ein Teil der Campingplatzes.
Ueberall wird nach Opalen gegraben und die so entstandenen Hoelen werden fuer Unterkuenfte und alles Andere wiederverwendet. Es ist Untertags immer ca. 23 Grad obschon draussen fast unertraegliche Hitze herrscht. Die Stadt Cooper Pedy ist eigentlich erst 1915 entstanden als Neugierige und Geldhungrige in die trockne und heisse Gegend stroemten. 96% aller Opale der Welt stammen aus Australien und davon nicht weniger als 85% aus Cooper Pedy. Der groesste je gefundene Stein ist 5,2 kg schweer und hat einen Wert von ca. 750'000 U$.
Auch diente die trochne, Mondlandschaft fuer viele amerikanische- und australische Filme als Kulisse, die Bekanntesten sind da Mad Max oder Priscilla Queen of the Desert.
Bin dann weiter den Start Highway weiter nach Norden gefahren und damit man eine Vorstellung hat die Abzweigung zum Ayers Rock ist von der Haupstrasse nur 240 km. Aber was willst du da, ist wirklich nichts dazwischen ausser trockner roter Sand, aber eben dies ist ja gerade das schoene und sogleich faszinierende am roten Center.
Bin dann also bis nach Uluru (Ayers Rock) gefahren und da auf ein paar Motorradfahrer aus Deutschland und Israel gestossen. Am Tag vor Weihnachten 23.12.99 wollte ich noch ein paar Bier und etwas Wein kaufen um unser Motorradtreffen so richtig zu feiern. Da wir ja 6 Personen waren, mussten schon etwas 18 Bier her, der Bottel Shop hatte bis 21:00h offen und so stellet dies ja eigentlich kein Problem dar, da es ja erst 20:45h war- denkste?
Das Australische Service Maedchen gab mir dann zu verstehen, das es nicht moeglich sei mehr als 6 Bier pro Person zu erstehen. Auch der Trick ein Deutscher koennte ja fuer mich noch ein sechser Pack kaufen funktionierte nicht mehr, denn in der Zwischenzeit war es 21:00h geworden und es gab kein Bier mehr ueber die Gasse. Das sind halt so die Regeln in Down Unther, damit wahrscheinlich nicht das ganze Land betrunken ist…????
Jedenfalls haben wir es natuerlich mit dem Wissen, dass es ja nur 6 Bier pro Person gibt fertiggebracht fuer Weihnachten genuegend zu Organisieren um dann im Busch ein echtes schoenes Fest zu veranstalten. So haben wir Weihnachten irgendwo im Busch verbracht und ich hatte mein Zelt natuerlich so aufgestellt, das ich am Morgen mit Blick auf den Ayers Rock aufwachen konnte. Der grosse rote Felsen und auch die Kata Tjuta (Olgas) sind ein wunderschoenes Naturschauspiel und leuchten rot bei Sonnenauf oder -untergang.
Am 25. Dezember habe ich mich dann von meinen Motorradfreunden getrennt und bin weiter nach Norden gereist. Der Abstecher zum Kings Canyon bzw. die Schotterstrasse nach Alice Springs waehre ja auch nichts aussergewoehndliches gewesen, wenn da nicht der viele Sand mich zu Boden zwang. Der Coop zu fahren ist mit einem Allradfahrzeug jederzeit problemlos moeglich und so schien es ja mit dem Motorrad noch einfacher zu sein. Eigentlich bin ich mich ja schlechte oder unbefestigte Strassen gewohnt und die 200 km stellten ja nur einen Bruchteil der ganzen Schotterstrecke auf meiner Reise nach Australien dar.
Mit etwa 70km/h bin ich ueber eine Kuppe gefahren und was dann passiert, wenn du einfach auf viel Sand kommst, koennen viele erfahrene Motorradfahrer sicher einfach erkaeren. Das Vorderrad schwamm und war im ersten Moment nicht zu kontolieren, also sofort Gas geben, damit das Hinterrad Druck kriegt und somit die Kontrolle wieder voll und ganz beim Fahrer ist und dann raus aus der Sause.
Einfacher gesagt als gemacht, ich hatte es jedenfalls nicht im Griff und das Brumdarum fing unkontrolliert mit schwingen an. Was dann alles geschah weiss ich auch nicht mehr genau, (ging ja alles so extrem schnell) jedenfalls ueberschlug es das Motorrad einmal und ich lag wie mein Motorrad im Sand Schei……e. Sofort hien Benzinhanen zu, konnte jetzt echt keinen grossen Knall gebrauchen. Die Alukoffer haben standgehalten, nur eine kleine Beule wird wohl immer an dieses Ereigniss erinnern. Die Halterungen welche ich auf der ganzen Reise sicher schon zum 15 mal geschweist habe waren natuerlich wieder geborsten. Ich war echt froh, das erste mal auf meiner Reise, das ich trotz 40 grad die Lederhose und Jacke und auch die Handschuhe trug. Mir hat es zum Glueck nicht gemacht, nur der Oberschenkel wird wohl etwas blau werden. Hatte dann auch noch Glueck, das sich trotz Feiertagen ein alround Mechaniker, Schlosser usw. bereiterklaerte meine Halterungen zu reparieren. Er leistete super Arbeit und wir warfen den alten Mist gleich weg und Konstruierten alles neu und viel besser als das Original Zeugs.
Fuer alle die einmal mit Aluboxen so ruettel und schuettel Touren unternehmen wie Pakistan, Indien, Nepal Bangladesch usw. die Halterungen sind unbedingt selber und sehr robust herzustellen.
Wollte dann mit den neuen Halterungen den Plenty Highway befahren, das waeren dann etwa 1000 km Schotter oder Sandstrasse direkt nach Osten gewesen. Leider spielte das Wetter nicht so mit, ist hier ja schliesslich Regenzeit und die Strasse war fuer jeden Verkehr gesperrt. Bin dann nach Norden hoch bis nach Tennant Creek gefahren von da alles Richtung Osten bis nach Brisbane um dann weiter nach Sueden bis nach Sydney zu gelangen. Dies sind zusammen so um die 5'000 km und ich war mir mit dieser Entscheidung natuerlich bewusst, dass das Millennium in Sydney ohne mich stattfinden wird.
Wie der Zufall so wollte fand ich in meiner Mailbox eine Nachricht von Leo, Anja und Steven, welche meine Visitenkarte im Kings Cros gekriegt haben.
Gab da den Autoklempnern ein paar Karten mit der bitte sie doch jemandem auszuhaendigen, welcher gedenkt ein Motorrad zu kaufen um Australien auf eine besonders erlebnissreiche Art zu bereisen, sei mein Schmuckstueck ab dem 15.01.00 zu erstehen.
Die Nachricht von den Dreien war kurz und klar; Telefonnummer wo bist Du wir sind in Brisbane.
Habe dann kurz angerufen und von Leo gleich noch die GPS Daten gekriegt und so viel es mir leicht den schoenen Landsitz ca. 25 km auserhalb von Brisbane zu finden.
Bin dann da am 31.12.99 engetrudelt und wiedereinmal herzlich willkommen geheissen. Ist einfach super der Zusammenhalt unter den Weltreisender Motorradfahrern.
Die Uebernachtungsplaetze hier in Australien sind schon etwas teurer als in Asien. Hotel so 35 -60 A$ = sFr.
Caravanne Park 9 - 15 A$ und fuer einen Zeltplatz draussen im Busch bezahlst du ueberhaupt nichts und du hast dann noch fuer ganz Gratis einen phantastischen Sternenhimmel.
Also immer wenn es moeglich war zuerst ein paar Bier kaufen etwa 20 -30 km wiet fahren rechts oder links weg von der Strasse im Busch irgendwo dein Zelt aufschlagen ein Feuer machen und (eine Wurst abloh ist fuer Yannis). Die Videokammera hervornehmen und den tagesrueckblick geniessen. Am anderen Morgen dann mit Vogelgezwitscher aufwachen alles packen und einen feinen Orangensaft geniessen, auf das Motorrad, weiter bis zum naechsten Roadhouse. Eine Dusche nehmen und mit einem feinen Kaffee den Tag neu einleuten.
Habe ich fast noch vergessen, es versteht sich natuerlich von selbst, dass man im Busch, bevor man das Zelt aufschlaegt zuerst das ganze Galaende saeubert von Schangen und Skorpionen, denn schliesslich leben die 10 giftigsten Schlangen auf der Welt ja alle in Australien.

Gruss Simon

 

AUSTRALIEN 01.01.00 - 09.01.00

 

So das Millennium ueber die Runden gebracht und natuerlich nicht wie
erwartet in Sydney, sondern auf einem schoenen Landsitz in Brisbane. Und
siehe da im weiteren, ich war am fruehen Morgen das 1.1.2000 echt
ueberascht, dass mein um alles vergoetterte BMW immer noch
lief..?

Sielvester mit ein paar Motorradfahrern zu verbringen, so voellig ab vom
grossen Rummel der Welt war echt ein Erlebnis fuer sich. Besten Dank den
Gastgebern Steve und Anja. Brisbanes Umgebung ist der absolute Traum fuer
Motorradfahrer, haette das eigentlich gar nie erwartet. So war auch nicht
verwunderlich, dass ich auf einem "Art Pass" etliche Motorradfahrer traf
(mit den neusten Modellen der Motorradtechnick), welche alle mit guten
Tips betreffend Route und Strasse auffuhren. Bin dann mit Leo auch ein
Gast auf dem schoenen Landsitz nach Noosa Nat. Park gefahren um das
Sandfahren etwas zu ueben. Besser gesagt ich zu ueben und er zu geniessen,
jedenfalls geht es ohne Gepaeck um einiges besser, aber so richtig
anfreunden konnte ich mich mit dem weichen Zeug nicht. Die Noosa Heads
sind ca. 50 km suedlich von Fraser Island der groessten Sandinsel der Welt
mit 180'000 ha und einem Strand von 125 km, also schier endloser Sand.

Jedenfalls unser Platz mit ca. 45 km war auch schon genug und ein
spezilles Erlebniss auf meinen bis jetzt zurueckgelegten 38'000 km.

Bin dann im Landesinnern weiter nach Sueden bis nach Nimbin gefahren und
auch hier war die Strecke super zu fahren, sehr gute Strasse, auch wenn
sie nicht immer Asphaltiert war.

Das ganze Strassennetz hier in Australien ist echt unglaublich, ueberall
gibt es Strassen und meistens sogar in einem perfekten Zustand. Aber nun
zu Nimbin, dies ist der Hippie Treff in Australien und so war es
natuerlich nicht verwunderlich, dass ich zum (Wasserpfeifenrauchen mit )
eingeladen wurde. Da ich ja Nichtraucher bin und mein Athemweg solches
Zeug nicht runterlaesst, habe ich die Einladungen jeweils mit Dank
ausgeschlagen und mich dem phantastischen Rotwein gewidmet.

Steven und Anja von Brisbane vermieten auch Motorraeder und es waehre
echt eine gute Alternative eines zu mieten, statt wie ich runter- oder
rueberzufahren. Falls Du einen Australien Trip vorhast und etwas
Ungewoehndliches erleben moechtest, miete doch einfach ein Motorrad fuer
ein paar Wochen und erkunde die fantastische Gegend um Brisbane hoch bis
zum Barrier Reef oder runter bis nach Sydney auf zwei Raedern.

Siehe doch einfach einmal rein unter Fehler! Textmarke nicht definiert.

Ich bin dann weiter ueber Casino (habe nichts gewonnen), nicht den
Touristenstrassen, sondern querfeldein Richtung Sueden gefahren. Die
Strassen wahren meist Befestigt und zwischendurch etwa so schmal wie
unsere Passstrassen (Klausenpass).
Auch gab es zwischendurch mal etwas Schotterpiste aber dies machte ja
gerade Spass.
Nach etwa 650 km zwang mich das Wetter einen Stop einzulegen und so bin
ich gerade noch vor einem grossen Gewitter ins trockene gekommen. Weiter
quer durch die Blue Mountains und habe Sydney etwas "links" liegengelassen
und wollte so ueber Canberra nach Melbourne gelangen.
Aber schon wieder sah es etwas nach Regen aus und so bin ich dem besseren
Wetter nach an der Kueste suedlich von Sydney in Norwa gelandet und habe
mich da in einem Caravan Park eingenistet. Anderntags folgten dann etwa
110 km Schotterpiste direkt nach Westen bis nach Canberra. Die Hauptstadt
Australiens ist in der Geschichte des Landes ja schon etwas ganz
spezielles. Da sich die Beiden Kontrahenten Sydney und Melbourne in den
Haaren lagen, welche nun die Hauptstadt Australiens werden soll, wurde
kurzerhand entschieden eine neue Stadt zu gruenden. So ist Canberra
entstanden auf dem Reisbrett sozusagen und musste sogar genug weit weg
sein von beiden anderen Staedten.
Ich weiss nicht genau ob mich eventuell das Heimweh plagt oder weil es
bald vorbei sein wird mit rumzutuckern, jedenfalls hat es mich in die
Berge gezogen oder war es nur Neugierde, bin dann einfach hoch zu den
sogenannten Snowy Mountains gefahren. Die Gegend ist etwas ueberteuert wie
ja alle Touristen gebiete auf der Welt. Trotzdem ist es sehenswert die
Skigebiete von Australien einmal von Naehe gesehen zu haben. Ist
natuerlich nichts im Gegensatz zu Europa und eine Tageskarte kostet dann
noch so um die sFr. 70.00. Dann wurde es dort noch so extrem kalt so um
die 10 Grad also musstest du dich ja fast wie zu Hause fuehlen. Von da
ging es dann den Weingebieten nach um dann in Melbourne mein Motorrad in
standzustellen und zu verkaufen.
Mit dem Wissen das ich mir jetzt angeeignet habe, weiss ich echt nicht,
ob es besser waehre das Motorrad einfach einem Schrotthaendler zu verkaufen
als es hier in Victoria zu registrieren. Wie dem auch sei Ute aus
Deutschland ist nun die Neue und natuerlich auch stolze Besitzerinn meines
Brumdarums. Sie faehrt hier hoffentlich noch viele Unfallfreie Kilometer
und das Motorrad wird sicher einmal die 200'000 km Marke ueberschreiten.
Ich habe Gestern am 20.01.00 nach geschafften 40'000 km angehalten und Ute
das Motorrad uebergeben und hinten Platz genommen. Mein Traum ist nun zu
Ende und es war echt unbeschreiblich Erlebnissreich und wird mich sicher
das ganze Leben lang auf eine Art und Weise bereichern.
Aber nun noch etwas zum registrieren des Motorrades, dies war mitunter
ein Grund, dass ich echt keine Zeit fand Euch eine neue Story zu liefern.
Die Gaskabel mussten ausgewechselt werden und auch die Frontlampe war ja
ein Modell fuer Rechtsverkehr. Der Blinker hinten rechts war gebrochen und
musste erneuert werden. Der Gasgriff hartzte etwas und musste samt Lager
erneuert werden. Die BMW Teile sind so teuer, dass alleine die Frontlampe
um die 350 sFr. gekostet haette. Also fand ich ein Modell das Normalerweise
fuer ein Auto gebraucht wuerde und diese erfuellt nun voll und ganz den
Zweck leider konnte ich nur 2 Stk im Paket kaufen 140 sFr, aber immer
noch billiger als ein Original aus Deutschland.
Dank der Mithilfe von John Warburton fanden wir dann noch heraus, dass
wir ein Papier von Canberra benoetigen, welches den Import betaetigt. Im
weitern waehre es ohne dieses Papier gar nicht moeglich gewesen die
Importsteuer zu bezahlen, welche sich mit 26,4% zu Buche schlug. Also
brachte ich es fertig mein Carnet Papier sauber abzustempeln um das
Deposit von sFr. 3'000.00 dann zu Hause auch zurueckzuerhalten.
Das Motorrad war aber immer noch nicht registriert, um dies zu
bewerkstelligen musste es Vorgefuehrt werden ein sogenanntes Road Wordy
musste erstellt werden. Also sofort zu einem Mechaniker, Schock Nummer
zwei. Die Bremscheibe und auch das Glas des Hinterlichts muesse erneuert
werden. Eine Bremsscheibe kostet hier sFr. 550.00, das warf mich fast aus
den Socken und eine Gebrauchte war in ganz Melbourne nicht aufzutreiben.
Also eine Neue rein was soll’s. Das Hinterlicht ist nicht BMW und ein
solches Glas existiert wahrscheinlich nur in Italien. Also habe ich es
neu geleimt und im Keller von John mit Schleifmaschine und Politurpaste
auf hochglanz gebracht. Der Tacho hat den Zeiger verloren und es war in
ganz Melbourne keine Firma zu finden, den dies reparieren konnte. Die
Einzige moegliche Alternative waehre zu warten bis am 17.01.00 oder das
Ding nach Sydney zu senden um es dann vielleicht 14 Tage spaeter repariert
zurueckzuerhalten Habe den Tacho also auf eigene Faust bei einem
Ersatzteilhaendler geoeffnet und einen neuen Zeiger eingesetzt, so wie
zwei neue Schrauben fuer die Befestigung des Displays eingedreht.

Wollte mit Ute das Ganze Motorrad registrieren lassen und es sogleich
umschreiben. Da kam Schock Nummer drei. Das Fraeulein am Schalter
erklaerte uns, dass das Motorrad aelter als 15 Jahre sei und es gemaess
Formular XY vom daher Noetig waehre einen Engineers Rapport zu erstellen.
Was nun ,wo kriegst du so schnell dieses bloede Papier her. Habe dank
Johns Hilfe es fertig gebracht einen Engineer aufzutreiben, der dieses
Papier erstellen wird. Das Motorrad wurde erneut auf Herz und Nieren
geprueft und siehe da, die Blinker waren hinten zu nahe beieinander.
Gemaess Australischen Vorschrift, muessen diese 80 cm Abstand aufweisen,
also sofort zum Schweisser und dies in Standstellen. Am andren Morgen ging
es dann erneut zum Engineer das teure Papier fuer sFr. 250.00 abzuholen um
das Motorrad umzuschreiben und neu zu versichern.
Also hatte sich das Ganze natuerlich inklusive Aerger mit etwas ueber
2'000 sFr. Zu Buche geschlagen.
Habe es nun Ute fuer einen fairen Preis verkauft und bin wie auch der
fruehere Besitzer Marc etwas Stolz, das die Geschichte meines Brumdarums
noch nicht zu Ende ist. Uebrigens lautet das Neue Kennzeichen
ZO 007 also Zorro und Bond zusammen

Wer weiss vielleicht hoeren wir ja mal wieder etwas auf dieser Seite ueber
den weiteren Verbleib !

Gruss Simon

 

 

 

 

 

ENDE ENDE ENDE ENDE ENDE

Alles was einmal Beginnt hat auch ein Ende und so ist nun mein Traum
Wirklichkeit geworden.

Was gibt es schoeneres im Leben als Traeume zu verwircklichen !

Ich moechte allen Lesern und natuerlich auch allen Schreibern danken fuer
das rege Interesse an meinem Reise bzw. Tage- oder besser Wochenbuch.

Ich moechte die Ganze Homepage zu Hause etwas Interaktiver gestalten und
dazu benoetige ich jedoch auch Deine Hilfe.

Du hast nun die Moeglichkeit, einen Teil von "Dir" auf meiner Homepage zu
plazieren. Schicke mir einfach ein Mail mit dem Vermerk LESEBRIEF und ich
werde ihn dann, falls erwuenscht in Deinem Namen auf meiner Seite
plazieren. Schreieb einfach etwas zu meinen Berichten oder gibt doch den
Lesern die Moeglichkeit ev. Auf Deiner Homepage einsicht zu haben. Also
auch links zu anderen Seiten sind erwuenscht.

 

Gruss Simon

 

 
   
 
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