Motorradreise
  10. Reisebericht
 
10. Reisebericht erstellt am 10.04.09

  Bolivien

  Peru

  Ecuador

La Paz, die Hauptstadt Boliviens liegt in einem Talkessel umringt von den Blechhütten der Armen, ein schauerliches Bild. Grrrrr
Es herrscht ein unübersehbares Verkehrschaos und wir sind froh der Grossstadt wieder zu entfliehen.
  
Über eine Schüttel- und Rüttelstrecke geht es weiter zum Titicacasee nach Copacabana.
Der Titicacasee ist der grösste Binnensee Südamerikas und dies auf über 3500müM. 
 
Die Indianer Winnetou & Co. sind schon lange nicht mehr hier. Jedoch abgelegen und von der Zivilisation noch etwas verschont gibt es da doch die „ strickenden Männer“. Leider schlägt das Wetter um und so verzichten wir auf einem Besuch und lassen sie in ihrem getrauten Umfeld in Ruhe (stricken).
                        
Ab nach Peru, genau gesagt nach Cusco zum Ausgangspunkt für die bekannte Inkastadt Machupicchu. Cusco präsentiert sich von der besten Seite, ist die Stadt doch sauber rausgeputzt. Einfach Parkplätze gibt es fast keine und somit ist es ein Abenteuer die BMW sicher zu verwahren. Die Suche bringt uns in eine Gasse, es wird immer enger und enger, steiler und steiler. Wir hatten Mühe, das Möfi zu Zweit wieder zu wenden, da der Ausgang bloss zu Fuss möglich ist.
Um eine Kirche zu besichtigen müsste man schon fast 20US Dollar hinblättern. 

                           
Da gäbe es zwar viele der alten Überbleibsel der Eroberer aus Spanien zu bestaunen, doch dieses ‚Eintrittsgeld‘ steht so dermassen über dem Verhältnis, dass wir es halt bleiben lassen.
Am nächsten Morgen geht’s weiter nach Otobambo. Eine atemberaubende Anfahrt durch die Anden von Peru. Mit dem Zug tuckerln wir nach Aqua Caliente und von da aus bringt uns ein Bus den steilen Berg hoch zur berühmten Inkastadt. Eindrücklich und unvergesslich aber extrem touristisch und mit Fr. 200.00 pro Person sicher nicht mehr zahlbar für die Einheimischen und für viele Südamerikaner.
                       
 
 


Die Weiterfahrt nach Nasca legen wir in 2 Tagen zurück, es geht wieder über 4’500müM bei nur 4° frieren wir doch trotz der warmen Unterwäsche ganz schauerlich. 

 

Plötzlich bricht die Nacht herein und macht die Weiterfahrt durch stockdichten Nebel und zum Teil schlimmen Strassenverhältnissen unmöglich. Kein Hotel weit und breit, so übernachten wir in einem ‚Restaurant‘ für Strassenarbeiter und Lastwagenchauffeure. Na ja, es geht auch mal ohne Dusche! Das Motorrad wird kurzerhand die Stufen hoch im Speiseraum verfrachtet, denn da sei es am sichersten. 
                 
Die einzige Strasse Richtung Meer nimmt schier kein Ende an Höhe und Kurven. 
  
                
 
                                            
Mitten auf der Passstrasse werden alle Fahrzeuge gestoppt, denn die Strasse weiter unten muss von einem Bergsturz befreit werden. Nach zweistündiger Pause lassen sie uns dann doch passieren. 
 

Wieder auf Meerlevel bei angenehmen 30° entlegen wir uns unserer warmen Lamasocken und Thermowäsche und erreichen die berühmten Zeichnungen von Nasca. Da hat doch vor tausenden von Jahren eine Kultur die verschieden Tierzeichnungen und sonstigen Hieroglyphen in den Sand gezeichnet. Am besten sind die Zeichnungen von Nasca aus dem Flugzeug oder vom Satelliten auszumachen. Wir begnügen uns mit dem Aussichtsturm, der eigens dafür erbaut wurde.

 
                   
Zwischen Sanddünen und durch die Wüste nähern wir uns dem nächsten Ziel; Pisco (wie das peruanische Nationalgetränk Pisco-Sauer. Mmmmmmmm).
                                          
 

Übrigens wie transportiert man in Peru seinen Hausrat oder einen Külschrank ?

               
Die Stadt wurde vor ca. 1 Jahr von einem starken Erbeben erfasst und gleicht nun einer „never endig“ Baustelle. Wir nächtigen am schönen Strand von Paracas und buchen einen Bootsausflug zu den vorgelagerten Inseln. Wird doch dieses Vogel- und Tierparadies auch die Galapagos des armen Mannes genannt. Die über 10'000 inselbewohnenden Vögel lassen uns an den Hitchcock-Film „Die Vögel“ erinnern.

   

   
                                           
Zurück auf der Panamericana geht’s weiter nach Lima, bzw. durch Lima durch mit nur einem Stopp bei Mc Donalds, um wieder mal einen Big Mac zu verzerren, fein. 
Die Weiterfahrt führt wieder durch eine trockene, lange Wüstengegend und vorbei an schöngeschwungenen Sanddünen. 

Nach einem weiteren Zwischenstopp an der Panamericana finden wir das kleine Paradies Saint Tropez von Heidi Voss. Ein wunderschöner Sandstrand und ein Salzwasser-Pool für uns alleine! Mit dem Salzgehalt von über 75% kann man sich einfach auf der Wasseroberfläche treiben lassen ohne Angst zu haben, unterzugehen. Ja richtig, wie im toten Meer, wo der Salzgehalt sogar über 90% liegt – haben wir uns sagen lassen. 

                                       
                                          

Der Ozean selber hat eine sehr angenehme Temperatur, die zum baden einlädt. Bislang konnten wir in ganz Chile aufgrund der kalten Humbold-Strömung nirgendwo baden. Heidi verwöhnt uns mit leckeren einheimischen Speisen, der Thunfisch à la Sashimi Peruana mundet köstlich. Verschiedenste exotische Früchte wie Mangos, Piñas und die älteste Inka-Frucht mit dem schönklingenden Namen Mamey, welche über 1000 Jahre alt ist, verführen zum Zugreifen. 

 
Nach ein paar Tagen Erholung brechen wir auf zur grössten Stadt Ecuadors, der Hafenstadt Guayaquil mit über 3 Millionen Einwohnern und zahlreichen Leguanen. Diese liessen sich nämlich beim Aufbau der Stadt nicht vertreiben und bewohnen weiterhin seit über 200 Jahre die Parkanlage in der Altstadt, wo sie als Touristenattraktion gelten. 

                               

               
 
                                          

Kleine Randbemerkung: stammen doch die Bananen bei uns ausschliesslich aus Ecuador, wir können euch aber versichern, hier sind sie viel besser.

 
Mit den feinsten Sushi der ganzen Reise feiern wir Abschied, denn Helen fliegt nach Hause, um die 20’000km hinten auf der BMW zu verarbeiten und sich hoffentlich von den ewig wiederkehrenden Rückenschmerzen zu verabschieden.
Ich werde nun alleine weiter durch Kolumbien, Zentralamerika und Mexiko reisen und wir treffen uns anfangs Juni in Kalifornien wieder.

                
 
Liebe Grüsse
Helen und Simon

 
   
 
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